In Österreich sind ungefähr 250.000 Kinder und Jugendliche von Übergewicht betroffen. 40.000 Kinder und Jugendliche in Österreich haben starkes Übergewicht. Adipositas kann gesundheitsschädlich sein und zu Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Leber-Problemen führen.

Damit ist Österreich nicht allein. So sind etwa auch in Großbritannien viele jungen Menschen von Adipositas betroffen. Im Jahr 2020 hatten etwa 10 Prozent der Vier- bis Fünfjährigen starkes Übergewicht. Darauf reagierte das Land 2018 mit einer neuen Maßnahme: Auf Softdrinks müssen Hersteller seither eine neue Steuer zahlen. Der Grund: Es gibt nachweislich einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von stark gezuckerten Getränken und starkem Übergewicht. Das Ziel: Durch die erhöhte Steuer sollen Hersteller motiviert werden, den Zuckergehalt in ihren Getränken zu reduzieren.

Studie untersuchte Wirkung 

Eine neue Studie deutet nun darauf hin, dass diese Maßnahme erste Effekte zeigt – das berichtet das Deutsche Ärzteblatt. Die Erhebung wurde im Fachmagazin PLOS Medicine veröffentlicht und legt nahe, dass speziell Mädchen aus benachteiligten Regionen im Hinblick auf Adipositas von der neuen Steuer profitieren dürften. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, werteten die Forschenden Daten von mehr als einer Million Kindern aus.

Dafür wurden die zuvor prognostizierten Adipositasraten bei Kindern mit der tatsächlichen Rate 19 Monate nach Einführung der Steuer verglichen. Am größten war der Effekt bei Mädchen im Alter von zehn bis elf Jahren: Hier war die Adipositasrate um rund acht Prozent gesunken. Spannend zu beobachten war allerdings auch: Bei Burschen der gleichen Altersklasse gab es keine Veränderung der Adipositasrate.

Jüngere Altersgruppen 

Auch bei jüngeren Altersgruppen wurde keine Veränderung festgestellt. Die Studienautorinnen und -autoren sehen das Ergebnis aber dennoch positiv, denn jede gute Auswirkung auf die Gesundheit junger Menschen sei erstrebenswert. Es brauche aber definitiv weitere Maßnahmen, wie etwa besseren Zugang zu leistbaren gesunden Lebensmitteln, um dem Problem noch mehr entgegenzusetzen.

Zudem merken die Studienautoren an, dass Adipositas ein sehr komplexes Phänomen sei und man veränderte Adipositasraten wahrscheinlich nicht nur auf einen Auslöser zurückführen können. "Die Ein­füh­rung der Zuckersteuer erfolgte zum Beispiel zeitgleich mit einem Programm, das Lebensmittelhersteller zu einer freiwilligen Reduktion des Zuckergehalts in anderen Produkten, die Kinder gerne essen, anhielt, etwa Kekse, Zerealien, Joghurts und Süßigkeiten", zitiert das Deutsche Ärzteblatt einen der Studienautoren.