Im Jahr 2022 sind in Österreich nach vorläufigen Zahlen 91.765 Menschen gestorben. "Das sind 10,7 Prozent mehr als im Schnitt der letzten fünf Jahre vor Ausbruch der Pandemie und auch mehr als aufgrund der Bevölkerungsalterung zu erwarten gewesen wären", berichtete Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Donnerstag. Die Lebenserwartung liegt bei Frauen mit 83,7 und bei Männern mit 79 Jahren unter dem Niveau von 2016 bis 2019. Im langfristigen Trend steigt sie aber.

Die Statistik des Vorjahres wird noch etwas höher ausfallen, da noch keine Sterbefälle von Auslandsösterreichern enthalten sind und auch noch mit Nachmeldungen durch die Standesämter zu rechnen ist, wurde in der Aussendung erläutert. Die vorläufige Zahl der Sterbefälle war aber jedenfalls ähnlich hoch wie im Jahr 2021, als 91.962 Tote registriert wurden.

In Wien war der Unterschied zum Fünfjahresdurchschnitt 2015 bis 2019 mit plus 6,1 Prozent Sterbefällen am geringsten, während Vorarlberg mit plus 16,5 Prozent die stärkste Abweichung verzeichnete. Österreichweit stieg die Lebenserwartung der Männer geringfügig um 0,2 Jahre, während sie bei Frauen fast konstant blieb (minus 0,03 Jahre). Im Jahr 1951 betrug sie bei Frauen noch 67,8 und bei Männern 62,4 Jahre, erläuterte Thomas.

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Viele Sterbefälle gegen Ende des Jahres

Besonders viele Sterbefälle gab es in den letzten Wochen des Jahres 2022 und auch bereits in den ersten Wochen 2023. Im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt der gleichen Kalenderwochen (KW 52 bis KW 2) der Jahre vor Beginn der Coronapandemie starben in der 52. Kalenderwoche 2022 um 32 Prozent, in der 1. Kalenderwoche 2023 um 29,8 Prozent und in der 2. Kalenderwoche 2023 um 12,6 Prozent mehr Personen. Der starke Anstieg der Sterbefälle fiel zeitlich mit der aktuellen Grippewelle zusammen, zudem werden täglich immer noch Tausende Corona-Neuinfektionen registriert, hatte die Statistik Austria jüngst bereits zu der Sterbestatistik für den Dezember 2022 erläutert.