Sars-CoV-2 sowie die von diesem Coronavirus ausgelöste Erkrankung Covid-19 ziehen zahlreiche gesundheitliche Probleme nach sich. So können Gehirnfunktionen beeinträchtigt werden. Auch Long Covid kann eine Folgeerkrankung einer Infektion mit Sars-CoV-2 sein. Ganz grundsätzlich können sich Virusinfektionen auch nach ihrem Abklingen noch negativ bemerkbar machen. Und das scheint auch bei Sars-CoV-2 der Fall zu sein. 

Nämlich in dem Ausmaß, dass eine Covid-Infektion das menschliche Immunsystem temporär weniger widerstandsfähig machen kann. Das könne nun auch wissenschaftlich nachgewiesen werden, sagte Erika Jensen-Jarolim gegenüber dem Ö1-Morgenjournal. Der Grund für diese eingeschränkte Leistungsfähigkeit sind demnach die T-Zellen – diese Zellen sind durch die Infektion lange geschwächt und können so weniger gut auf neue Krankheitserreger reagieren.

T-Zellen und Botenstoffe

T-Zellen sind Teil des sogenannten erworbenen Immunsystems. Sind sie voll funktionsfähig, erkennen sie Eindringlinge und produzieren dann weitere Zellen, die Krankheitserreger eliminieren. Nach einer Covid-Infektion dürfte auch die Zahl dieser T-Zellen abnehmen, so Jensen-Jarolim. Dies wiederum kann zur Folge haben, dass die Infektion schwerer verläuft, da sie vom Immunsystem nicht ausreichend eingedämmt werden kann. Auch gegenüber anderen Erregern, etwa Influenza, dürfte die Immunantwort nicht mehr so gut funktionieren.

Ein weiterer Faktor der geschwächten Immunantwort nach einer Covid-Infektion könnten auch bestimmte körpereigene Botenstoffe sein, die von sogenannten myeloiden Zellen ausgesendet werden. Diese Stoffe können ebenso die Immunantwort unterdrücken, so Jensen-Jarolim im Morgenjournal.

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