Die Influenza-Vakzine für die Saison 2022/2023 passen gut zu den tatsächlich bereits grassierenden "Grippe"-Erregern. Das haben US-Wissenschaftler aktuell in Laboruntersuchungen belegt. Damit gibt es jetzt noch eine gute Chance, sich durch die Impfung vor der Influenza zu schützen.

Für die Produktion der Influenza-Impfstoffe benötigt man eine entsprechende Vorlaufzeit. Deshalb ist die Herstellung immer von den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Verwendung der Antigene bestimmter Influenza A- und Influenza B-Antigene für die Vakzine der jeweils kommende "Grippe"-Saison abhängig. Bei weitem nicht immer "passt" jeder der zumeist vier Antigen-Bestandteile in den Vakzinen (zwei für Influenza A-, zwei für Influenza B-Viren) perfekt zu den dann tatsächlich grassierenden Krankheitserregern. Das führt zu geringeren Schutzraten.

Für 2022/2023 können sich alle Menschen, die sich gegen die Influenza schützen wollen, mit größter Wahrscheinlichkeit auf die Vakzine verlassen. Das geht aus dem Influenza-Überwachungsbericht der US-Zentren für Krankheitskontrolle (CDC) vom 2. Dezember hervor.

Grippe-Impfung: Ist es schon zu spät?

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Die kurze Antwort ist: Nein. Denn: "Wir stehen am Anfang der Grippe-Welle, diese wird nicht in zwei Wochen vorbei sein", sagte Volker Strenger (Universitätsklinikum, Med Uni Graz) am Dienstag im Ö1-Morgenjournal (6. Dezember). Rund zwei Wochen dauert es, bis sich nach der Grippe-Impfung der Schutz voll entfaltet hat. Im Normalfall dauert die Saison der Influenza-Viren bis in den Februar oder März an. "Es ist durchaus sinnvoll, jetzt noch Kinder und auch sich selbst als Erwachsener impfen zu lassen", rät Strenger. 

Die Schutzimpfung ist bis zum 15. Lebensjahr im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten. Bis zum Alter von zwei Jahren erhalten die Kinder einen klassischen Totimpfstoff, darüber einen Lebendimpfstoff, der als Nasenspray verabreicht wird. Eine Übersicht über die Impfstellen in Österreich, auch für Erwachsene, gibt es auf der Website des Sozialministeriums

Wie die Wirksamkeit überprüft wird

Experten der US-Behörde hatten Frettchen mit den für diese "Grippe"-Saison produzierten Impfstoffen (auf Hühnerei-Basis oder per Herstellung in Zellkulturen etc.) immunisiert. Dann wurden deren Blutseren mit den aktuell grassierenden Krankheitserregern in Kontakt gebracht. Die hauptsächlichen Ergebnisse, so die deutsche Pharmazeutische Zeitung: "Laut dem CDC-Bericht wurden in den Versuchen 96 Prozent der aktuell isolierten Influenza-A-H1N1-Viren (46 von 48) von Frettchen-Antiseren erkannt. Die Tiere waren zuvor entweder mit einem hühnereibasierten oder zellbasierten Grippe-Impfstoff der aktuellen Saison geimpft worden. Bei den aktuellen Influenza-A-H3N2-Viren war die Erkennungsquote für die zellbasierten Impfstoffe sogar hundert Prozent (60 von 60) und für die Hühnerei-Impfstoffe 97 Prozent (58 von 60)."

Bei den Influenza-B-Viren – diese Stämme führen zumeist im Vergleich zu Influenza A-Erregern zu leichter verlaufenden Erkrankungen – konnte nur ein von einem Patienten isolierter B/Victoria-Stamm gegen Frettchen-Seren getestet werden. Auch dabei ergab sich eine hohe Erkennungsrate. Als einer der Referenz-Erreger wurde mit B/Austria/1359417/2021 auch ein aus Österreich stammendes Virus aus einer Zellkultur verwendet.