"Wie Männer gesund alt werden" – das ist das Motto des neuen digitalen Gesundheitstalks der Kleinen Zeitung, der gemeinsam mit Ärztekammer und Apothekerkammer veranstaltet wird. Urologe Thomas Alber und Apotheker Gernot Majeron klären über Potenz, Prostata und
PSA-Wert auf und beantworten die Fragen von Gesundheitsredakteurin Sonja Krause.

Drei Fragen zur Männergesundheit

1 Männer leben fünf Jahre kürzer als Frauen: Warum ist das so?
ANTWORT: In Industrienationen leben Männer fünf Jahre kürzer als Frauen und auch die gesunde Lebenserwartung ist bei Männern geringer: Haben Frauen in Österreich 65 gesunde Jahre, sind es bei Männern nur 63. Die Ursachen sind nur zum kleinen Teil biologisch, erklärt Urologe Thomas Alber. Er ist Vorstand der Abteilung für Urologie am LKH Leoben und Experte beim aktuellen Gesundheitstalk der Kleinen Zeitung. "Großteils sind die Unterschiede in traditionellen Geschlechterrollen verwurzelt." Männer leben risikoreicher, haben mehr Unfälle, ernähren sich ungesünder, trinken mehr Alkohol. Ein wesentlicher Unterschied ist auch, wie sich Männer verhalten, wenn es zu einer Krankheit kommt: Männer gehen, wenn überhaupt, viel später zum Arzt. Bei psychischen Erkrankungen ist der Unterschied noch größer – was sich tragischerweise an den viel höheren Suizidraten bei Männern zeigt.

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2 Prostatakrebs ist der häufigste Krebs des Mannes. Trotzdem gibt es große Ängste vor der Vorsorge: Sind diese begründet?
ANTWORT: Mit mehr als 5000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Prostatakrebs der häufigste Krebs des Mannes in Österreich. "Ab dem 45. Lebensjahr sollten Männer zur Prostatakrebs-Vorsorge, bei einer familiären Vorbelastung bereits ab 40", sagt Alber. Dennoch scheuen viele Männer den Gang zum Urologen – aus Angst vor der Untersuchung. "Kein Mann muss sich vor der Prostata-Vorsorge fürchten", unterstreicht Alber. Die Untersuchung dauere nicht lang und laufe so ab: Auf die Harnabgabe folgt ein ärztliches Gespräch, es wird Blut abgenommen, um den PSA-Wert zu bestimmen, Niere, Prostata und Blase werden mittels Ultraschall untersucht. Dann – und das ist der Angstgegner vieler Männer – folgt eine Tastuntersuchung von Hoden und Prostata. "Die Untersuchung ist in der Regel nicht schmerzhaft", unterstreicht Alber. Und: Prostatakrebs verursacht typischerweise keine Beschwerden – und wird nur durch die Vorsorge frühzeitig entdeckt.

3 Manche Probleme der Prostata lassen sich mit pflanzlichen Mitteln verbessern – was wirkt wirklich?
ANTWORT: Die Prostata kann im Alter – beginnend mit dem 50. Lebensjahr – auch durch eine gutartige Vergrößerung Probleme bereiten. Die Folge: Das Harnlassen wird zunehmend erschwert. Ebenso kann eine Entzündung der Prostata auftreten, die vor allem schmerzhaft ist. Apotheker Gernot Majeron ist der zweite Experte beim Gesundheitstalk und weiß, dass sich viele Männer zunächst pflanzliche Hilfsmittel für typische Prostata-Beschwerden wünschen. "Hier können Brennnesselwurzel, Sägepalme oder Granatapfel zum Einsatz kommen", sagt Majeron. Auch Wirkstoffe aus dem Ölkürbis oder Nährstoffe wie Zink und Selen empfiehlt der Apotheker. Das Ziel ist es, das Harnlassen zu verbessern und den nächtlichen Harndrang zu verringern. "Wenn es nur ums Harnlassen geht, kann Mann es mit pflanzlichen Heilmitteln versuchen", sagt Majeron.