Die Gefahr für eine oft schmerzhafte Gürtelrose steigt ab dem Alter von 50 Jahren und ist auch bei bestimmten Grunderkrankungen erhöht. Zu diesen Risikofaktoren kam Covid-19 hinzu, zeigte eine große US-Studie. Demnach steigt die Wahrscheinlichkeit nach einer Covid-Erkrankung um 15 Prozent. In Österreich ist für alle ab 50 eine Herpes-Zoster-Impfung empfohlen, wurde am Freitag bei einer Pressekonferenz des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline (GSK) in Wien erinnert.

Bei einem schweren Covid-Verlauf mit einem Krankenhausaufenthalt ist das Risiko für eine Gürtelrose sogar um 21 Prozent erhöht, berichtete Alexander Zoufaly, Universitätsprofessor für Infektiologie, Tropenmedizin und globale Gesundheit an der Sigmund Freud Universität Wien. Grund sei, dass Covid-19 die Immunzellen des Körpers vorübergehend schädigt und die Gürtelrose dann ausbrechen kann. Frauen waren laut der US-Studie nach Sars-CoV-2-Infektionen stärker gefährdet als Männer und Menschen ab 65 Jahren ebenfalls mehr als 50- bis 64-Jährige.

Neben dem steigenden Alter erhöhen auch andere Erkrankungen außer Covid-19 die Gefahr für das Auftreten der Gürtelrose. Das war bereits früher bekannt, Rheumatoide Arthritis gilt dabei als größtes Risiko, berichtete Zoufaly. Hinzu kommen u.a. Asthma, chronische Herzinsuffizienz, COPD, kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes.

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"99 Prozent der über 50-Jährigen sind latent infiziert", erläuterte Zoufaly, das heißt, das Virus schlummert im Körper. Eine von drei Personen erkrankt dann im Lauf ihres Lebens an Herpes Zoster. Die Gürtelrose könne eine "extrem schmerzhafte Erkrankung" sein. Bis zu 30 Prozent der Menschen, die eine Gürtelrose durchgemacht haben, haben auch drei Monate danach und darüber hinaus noch Schmerzen (Post-Zoster-Neuralgie), betonte Zoufaly, der auch Leiter des Tropeninstituts in Wien-Ottakring ist.

Impfung 

Die zweiteilige Herpes-Zoster-Impfung im Abstand von zwei Monaten ist für alle ab dem 51. Lebensjahr empfohlen. Je nach Hersteller und Bezugsquelle kostet sie rund 200 Euro pro Dosis, berichtete die Impfexpertin Ulrike Laaha von GSK. Das Unternehmen bemühe sich, die Impfung in Zukunft auch günstiger anbieten zu können. Zwar nicht im kostenlosen Impfprogramm enthalten, aber deutlich günstiger, ist die für Kleinkinder im zweiten Lebensjahr empfohlene Varizellen-Impfung, die es erst seit rund 20 Jahren gibt. Die heutigen Erwachsenen könnten sich daher nicht mehr vor einer Infektion schützen, "aber sehr wohl vor einem Ausbruch der Krankheit", riet Laaha zur Herpes-Zoster-Impfung.