US-Schauspielerin Christina Applegate hat ihren Fans auf Twitter erneut einen Einblick in ihr Leben mit der Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS) gewährt. Die 50-Jährige postete ein Foto mit mehreren Spazierstöcken: "Gehstöcke sind jetzt Teil meiner neuen Normalität", schrieb Applegate dazu. Sie habe demnächst eine sehr wichtige Zeremonie, schrieb der "Eine schrecklich nette Familie"-Star weiter. "Mein erster Ausflug, seit bei mir MS diagnostiziert wurde."

Applegate hatte im August 2021 die Krankheit öffentlich gemacht, die nicht der erste gesundheitliche Rückschlag für die Schauspielerin ist. 2008 hatte sie sich nach einer Krebsdiagnose beide Brüste entfernen lassen. 2017 ließ sie dann Eierstöcke und Eileiter entfernen, um einer erneuten Krebserkrankung vorzubeugen. Der Hollywood-Star leidet an einer Mutation des Gens BRCA1, die das Krebsrisiko bei Frauen stark erhöht. Applegate ist seit 2011 Mutter. In den 1990er-Jahren war sie in der TV-Serie "Eine schrecklich nette Familie" als Kelly Bundy bekannt.

Zu den ersten Symptomen von MS zählen unter anderem Gefühlsstörungen, die sich über längere Zeit entwickeln und zumindest 24 Stunden anhalten. "Ein anderes häufiges Symptom ist die Sehnerventzündung, die mit Verschwommensehen und Schmerzen einhergeht", sagt Neurologe Christian Enzinger von der Med Uni Graz.

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Bei der MS attackieren die Abwehrzellen des Immunsystems die Myelinscheiden (Außenhüllen) der Nerven. So kommt es zu Störungen in der Übertragung von Nervenimpulsen. Die Ursache dafür ist ein Zusammenspiel von genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen.

Unbehandelt sammeln sich immer mehr Schädigungen in Gehirn und Rückenmark. "Junge Menschen können das ausgleichen, doch irgendwann ist diese Fähigkeit erschöpft", sagt Christian Enzinger. Dann gibt es keine Schübe mehr, in denen sich zum Beispiel die Motorik verschlechtert, sondern die Beeinträchtigungen nehmen schleichend zu. "Frühe Entzündungsherde können wir gut therapieren, den späteren Verlauf aber kaum beeinflussen", so Enzinger.