Das Gesundheitsministerium hat am 1. September zwei neue Corona-Monitoringtools online gestellt, welche die künftige Bewertung der epidemiologischen Situation Österreichs erleichtern sollen. So sind am Donnerstag sowohl ein neues Dashboard zum Abwassermonitoring, als auch das neu geschaffene Covid-19-Register zum Spitalsbelag publiziert worden. Künftig werden nicht mehr nur die reinen Belagszahlen erhoben, sondern auch Vorerkrankungen oder Impfstatus finden sich im Register.
Die dazugehörigen Daten liefert der Abgleich mit dem Epidemiologischen Meldesystem und dem elektronischen Impfpass, hieß es vonseiten es Ministeriums, das dieses Tool gemeinsam mit Gesundheit Österreich GmbH, Bundesländern und Krankenanstalten erstellt hat. Mit dem heutigen Tag geht das Covid-19-Register für die Öffentlichkeit mit einem ersten Datenauszug auf der Homepage der "Datenplattform Covid-19" an den Start.
Noch nicht alle Krankenanstalten melden ein
Was die Vollständigkeit der Daten betrifft, so hieße es, dass die Anzahl der teilnehmenden Krankenanstalten stetig steige, derzeit seien es über 60 von insgesamt rund 110 landesgesundheitsfondsfinanzierten Krankenanstalten. Viele weitere sollen in den kommenden Wochen dazukommen. Die Darstellungen und Analysen werden ständig weiterentwickelt. "Wer liegt wegen oder mit Corona im Spital, welche Vorerkrankungen haben Menschen mit schweren Verläufen, sind die Patientinnen und Patienten geimpft oder nicht. Diese Daten sind wesentliche Grundlagen für unsere Entscheidungen und damit für ein effizientes und zielgerichtetes Management in der Pandemie", sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) zur neuen Online-Präsenz.
Ebenfalls online ging das "Nationale Sars-CoV-2 Abwassermonitoringprogramm", mit dem laut den Angaben Virusausscheidungen von 52 Prozent der Bevölkerung abgebildet werden können. Die Messwerte stammen aus den 24 größten Kläranlagen Österreichs, die bereits seit Anfang des Jahres zweimal pro Woche beprobt werden. Die Nationale Referenzzentrale zur Überwachung von Sars-CoV-2 im Abwasser unter der Leitung von Richard Scheithauer, Direktor des Instituts für Gerichtliche Medizin an der MedUni Innsbruck, hat dieses Monitoring im Auftrag des Ministeriums gemäß einer EU-Empfehlung umgesetzt.
Erhoben werden sowohl Virenlast (Genkopien) als auch Varianten und Mutationen, Ergebnisse werden den Behörden und Krisenstäben auf Bundes- und Landesebene zur Verfügung gestellt. Der Monitoringumfang entspreche allen Kriterien, um die Vorgaben der EU zu erfüllen, um ein repräsentatives Lagebild zu erstellen. Das Abwassermonitoring ist für eine Laufzeit von vier Jahren angesetzt, die überarbeitete Website ging heute online. Ziel sei, das bestehende Repertoire an epidemiologischen Methoden und Ressourcen wie Meldesystem oder Dunkelzifferstudie mit der Abwasserepidemiologie zu ergänzen.