Der Nutri-Score hilft Konsumenten beim Erkennen von zuckerhaltigen Lebensmitteln und trägt so zu einer gesünderen Ernährung bei. Das berichten Wissenschafterinnen der Universität Göttingen nach einer Studie in der Fachzeitschrift "PLOS One". Demnach wirkt das Produktlabel irreführenden Angaben zu Zucker entgegen. Der Nutri-Score bewertet bei einem Lebensmittel die Menge an Zucker, Fett, Salz, Ballaststoffen, Proteinen oder Anteilen an Obst und Gemüse pro 100 Gramm.

Unternehmen würden mit Angaben wie "ohne zusätzlichen Zucker" oft den Eindruck erwecken, Produkte seien gesünder, als sie tatsächlich sind, schreibt das Team um Kristin Jürkenbeck vom Lehrstuhl "Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte". Der Nutri-Score helfe Konsumenten, solche nicht zutreffenden Aussagen zu entlarven.

Was der Nutri-Score aussagt

Der Nutri-Score bewertet bei einem Lebensmittel die Menge an Zucker, Fett, Salz, Ballaststoffen, Proteinen oder Anteilen an Obst und Gemüse pro 100 Gramm. Der daraus gebildete Gesamtwert wird auf einer fünfstufigen Skala abgebildet: von "A" auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes "C" bis zum roten "E" für die ungünstigste.

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Fast alle Österreicher (92 Prozent) unterschätzen ihren eigenen Zuckerkonsum um ein Vielfaches. Schwere Folgeerkrankungen wie Diabetes und Adipositas drohen, warnen Experten. Sieben von zehn scheinen sich der gesundheitlichen Folgen von zu viel Zuckerkonsum bewusst zu sein - sie möchten ihren Zuckerkonsum reduzieren. Ein guter Vorsatz, wenn man bedenkt, dass hierzulande jeder durchschnittlich als 33,3 Kilogramm Zucker in Rohform, verarbeiteten Lebensmitteln oder Getränken zu sich nimmt.

Das sind rund 91 Gramm am Tag. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt hingegen, weniger als zehn Prozent der täglichen Kalorien in Form von Zucker aufzunehmen. Noch besser wären nur fünf Prozent, daraus ergeben sich 18,3 Kilogramm bzw. 9,1 Kilogramm Zucker pro Person im Jahr. Die empfohlene Zuckermenge wären daher täglich 50 bzw. idealerweise 25 Gramm Zucker, also sechs Teelöffel, die in Speisen oder Getränken insgesamt enthalten sein sollten.