Fast 19 Millionen Dosen der Covid-Schutzimpfungen wurden in Österreich bislang verimpft. Der überwiegende Teil dieser ist ohne Komplikationen verlaufen. Doch auch die unterschiedlichen Covid-Vakzine können, wie jedes andere Arzneimittel auch, Impfreaktionen und Nebenwirkungen hervorrufen.
In Österreich werden diese Nebenwirkungsmeldungen vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) gesammelt und im Bericht über Meldungen vermuteter Nebenwirkungen abgebildet. Ist die Impfung Ursache schwerer, längerfristiger oder gar chronischer gesundheitliche Probleme, so kann man über das Impfschadengesetz um Entschädigung ansuchen.
Einmalige Zahlungen und befristete, monatliche Renten
Einen solchen Antrag haben während der letzten zwei Jahre rund 1400 Personen gestellt, wie das Ö1-Morgenjournal am Freitag berichtete. Das entspricht gerundet 0,01 Prozent der 19 Millionen in Österreich verabreichten Dosen. Ausbezahlt wurde eine Entschädigung nun erstmals in sieben Fällen. Laut Information des Gesundheitsministeriums erhielten fünf Personen eine einmalige Zahlung in einer durchschnittlichen Höhe von 1600 Euro. Zwei Betroffene bekamen eine befristete monatliche Rente in der Höhe von etwa 900 Euro zugesprochen.
Konkret wurde demnach belegt, dass die Betroffenen nach einer Covid-Impfung deutliche gesundheitliche Probleme erlitten haben. Darunter fallen etwa Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) oder schwere Thrombosen, wie sie in seltenen Fällen nach einer Verabreichung des Astrazeneca-Vakzins beobachtet wurden. Bei 15 Fällen wird ein Kausalzusammenhang zwischen Impfung und Thrombose vermutet.
In Bezug auf eine Herzmuskelentzündung wurden 400 Verdachtsfälle gemeldet, demnach auch fünf Todesfälle. Bei vier dieser Fälle sei die Myokarditis definitiv nicht die Todesursache, bei einem Fall sei die Todesursache noch nicht abschließend geklärt, heißt es vonseiten des BASG gegenüber dem Ö1-Morgenjournal.
Die häufigsten Impfreaktionen
Insgesamt wurden während der vergangenen zwei Jahre rund 50.000 vermutete Impfreaktionen und Nebenwirkungen gemeldet. Der Großteil war mild bis moderat und war auch nach wenigen Tagen wieder verschwunden. Zu den häufigsten Meldungen zählen: Kopfweh, Fieber, Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit, Schwindel sowie Schmerzen in einer Extremität.
Vermutet man eine Impfreaktion oder eine Nebenwirkung, so kann man selbst auf der Website der BASG eine Online-Meldung abgeben. Meldet man die Folgen einem Arzt, einer Ärztin, so sind diese in Österreich verpflichtet, Impfnebenwirkungen zu melden.