Immer mehr Menschen greifen auf Deocremes anstatt der herkömmlichen Sprühdose zurück. Die Cremes sind leicht in der Handhabung und passen gut in jede Tasche, vor allem bei Temperaturen über 30 Grad eignen sie sich zum Mitnehmen.

In einem Test der Zeitschrift "Ökotest" wurden nun insgesamt 30 Deocremes unter die Lupe genommen. Zwei Drittel davon wurden mit "gut" und "sehr gut" bewertet, sieben der Produkte fielen hingegen mit der Wertung "ungenügend" durch. Grund dafür sind unter anderem Inhaltsstoffe wie Formaldehyd-Abspalter, Silberchlorid und das als "vermutlich fruchtbarkeitsschädigend" eingestufte Silikonöl Siloxan D4, informierte die AK Oberösterreich. Beide Stoffe bauen sich zudem in der Natur nur sehr langsam ab.

Wirkdauer von 24 Stunden

Die 20 getesteten Produkte, die mit "gut" und "sehr gut" bewertet wurden, unterscheiden sich bei genauerem Hinsehen in zwei Gruppen. Bei den Newcomern werden vorwiegend natürliche Zutaten verwendet, zur Geruchsbeseitigung wird Natron verwendet, das eine desodorierende Wirkung hat. Fast alle Cremes dieser Gruppe überzeugen anhand ihrer Inhaltsstoffe, nur ein Produkt erhielt wegen allergisierender Duftstoffe die Note "befriedigend".

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Die von Herstellern versprochene Wirkdauer von 24 bis 48 Stunden konnten bei manchen Produkten mit Studien belegt werden, allerdings ist die Wirkung dennoch begrenzt. Bei einer Creme war der Schweißgeruch unter anderem nach 24 Stunden um neun Prozent geringer als bei unbehandelten Achseln.

Antitranspirants fielen durch

Bei den durchgefallenen Deos handelt es sich unterdessen ohne Ausnahme um sogenannte Antitranspirante. Diese reduzieren das Schwitzen, indem sie mithilfe von Aluminiumsalzen die Schweißdrüsen verengen. Laut Arbeiterkammer ist Aluminium aufgrund seiner neurotoxischen Eigenschaften ein umstrittener Inhaltsstoff. Zudem lagert sich der Stoff in Gehirn, Knochen und Organen ein. Über Nahrung und Trinkwasser wird ohnehin sehr viel Aluminium aufgenommen, aus diesem Grund sollte auf zusätzliche Belastung durch Antitranspirante eher verzichtet werden.

Das Aluminium ist aber nicht alleine ausschlaggebend für das schlechte Abschneiden der Deos. Allgemein sind Antitranspirante voller Problemstoffe. Formaldehyd-Abspalter können mit der Zeit hochallergenes Formaldehyd freisetzen, antibakterielles Silberchlorid birgt die Gefahr von Resistenzbildungen und Silikonöle können in der Natur nur sehr langsam abgebaut werden. Bei zwei Produkten wird das Silikonöl Cyclopentansiloxan sogar als Hauptinhaltsstoff angegeben. Zudem fand sich in den beiden Cremes auch eine Verunreinigung, die als "vermutlich fruchtbarkeitsschädigend" eingestuft wird.

Sheabutter statt Alkohol

Trotz allem haben die Cremes gegenüber Deosprays dennoch einige Vorteile. Dadurch, dass sie punktgenau aufgetragen werden können, entsteht weniger Verpackungsmüll, außerdem wirken sie beruhigend auf frisch rasierter Haut, da anstatt Alkohol Inhaltsstoffe wie Sheabutter und Kokosöl enthalten sind.