Seit Mai gehen Berichte über mehrere Fälle von Affenpocken in den verschiedensten Regionen der Welt durch die Medien. Bei den Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken, die üblicherweise in West- und Zentralafrika vorkommt. Nun breiten sich die Affenpocken aber auch in anderen Ländern aus, vor allem in Westeuropa. Laut WHO sind mittlerweile schon in mehr als 50 Ländern Fälle von Affenpocken gemeldet worden.

Der Großteil der Betroffenen ist bisher männlich. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln.

Der Krankheitsfall

Wie das Deutsche Ärzteblatt nun berichtet, gibt es ein Krankheitsanzeichen, dass möglicherweise bereits auftritt, bevor die genannten typischen Krankheitssymptome klar erkennbar sind. Eine Gruppe von Medizinern rund um Stefan Schlabe stellte dazu den Fall eines 51-jährigen HIV-positiven Patienten vor. Bei diesem trat ein sogenanntes Mundwinkelulkus als erstes Anzeichen der Affenpocken-Infektion auf. Dabei handelt es sich um ein schmerzhaftes Geschwür im Mundwinkel.

Bezüglich seiner HIV-Infektion ist der Patient laut Angaben der Mediziner seit Jahren unter antiretroviraler Therapie sowohl virologisch als auch immunologisch gut eingestellt. Wegen eines Bläschens im Bereich des linken Mundwinkels suchte er seinen Hausarzt auf. Wenige Tage später hatte sich im Mundwinkel bereits ein schmerzhaftes Ulkus ausgebildet.

Weitere Untersuchungen notwendig 

Daraufhin wurde ein Abstrich genommen und untersucht. Wenig später auch durch einen Test die Affenpocken-Infektion nachgewiesen. Untersucht werden muss jetzt, ob die Ausbildung eines Mundwinkelulkus allgemein – oder zumindest bei immungeschwächten Personen – auf eine Affenpocken-Infektion hinweisen kann, bevor die sonst üblichen Symptome auffällig werden.