Hohe Cholesterinwerte fordern ihren Tribut in Österreich: 8,6 Prozent der Todesfälle und 28 Prozent der Herz-Kreislauf-Sterblichkeit sind vorrangig mit erhöhtem Cholesterin assoziiert. Seltenheit sind erhöhte Werte keine. Doch was ist Cholesterin eigentlich? Und warum sind hohe Werte gefährlich?

Markus Peck-Radosavljevic, Facharzt für Gastroenterologie, Hepatologie und Internistische Intensivmedizin (Klinikum Klagenfurt) erklärt: "Cholesterin ist ein Fett, welches im Körper überall vorhanden ist und auch überall gebraucht wird. Es wird einerseits vom Körper selber produziert – nämlich in der Leber – und andererseits über Nahrung auch von außen zugeführt." Grundsätzlich benötigt der Körper also Cholesterin. Doch hat man zu viel davon im Körper, kann das gesundheitliche Folgen haben.

"Zu viel Cholesterin ist assoziiert mit Veränderungen, die unter dem Begriff Arteriosklerose zusammengefasst werden – also Gefäßverkalkungen", so der Experte. Findet eine solche in den Herzkranzgefäßen statt, können Brustenge oder Herzinfarkt die Folge sein. "Eine cholesterinbedingte Gefäßverkalkung kann auch in anderen Gefäßen vorkommen – etwa in Hirn- oder Beinarterien."

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Zum Teil kann die Tendenz zu hohen Cholesterinwerten vererbt werden. Dann ist eine gewisse Veranlagung vorhanden, die oft auf früher auftretende Probleme zur Folge hat. Aber egal ob Veranlagung oder nicht: Um zu viel Cholesterin zu verhindern, ist ein gesunder Lebenswandel wichtig – vor allem auf regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung kommt es dabei an.

Die Werte wieder senken

Umgekehrt: "Ein besonders erhöhtes Risiko für Arteriosklerose haben jene Menschen, bei denen mehrere ungünstige Faktoren zusammenkommen, wie Übergewicht, Rauchen und Diabetes", so Peck-Radosavljevic. Männer haben dafür ein höheres Risiko als Frauen.

Sind die Cholesterinwerte zu hoch, sollten diese gesenkt werden, um Folgeerkrankungen bestmöglich zu vermeiden. Dabei konzentriert man sich zuerst auf beeinflussbare Faktoren und passt seinen Lebensstil an – eben vor allem in den Bereichen Ernährung und Bewegung. Reduziert oder vermieden werden sollten dann vor allem cholesterinreiche Lebensmittel. Dazu zählen unter anderem Butter, Eier und grundsätzlich eher fette Nahrungsmittel.


"Das alleine reicht aber nicht aus, um die Werte weit genug zu senken. Diese Faktoren können das Problem nur zu fünf bis zehn Prozent beeinflussen." Daher sei auch eine medikamentöse Therapie zentral. "Wir haben eine ganze Reihe von sehr gut wirksamen Medikamenten, mit denen man den Spiegel stark senken kann." Auch Spezialambulanzen stehen den Betroffenen zur Verfügung.