Dass ein Medikament zur Behandlung der Symptome der Angina pectoris auch antientzündlich wirkt und atherosklerotische Plaques in den Blutgefäßen reduziert und dadurch das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko senkt, geht nun aus einer Studie unter der Leitung der MedUni Wien hervor. In Europa und den USA sind diese beiden Komplikationen der Atherosklerose die häufigste Todesursache.

Eine chronische Entzündung in den Arterien hat die Bildung von atherosklerotischem Plaques - dabei handelt es sich um Ablagerungen in den Blutgefäßen. Ein Team rund um Walter Speidl von der klinischen Abteilung für Kardiologie an der Universitätsklinik für Innere Medizin II und Philipp Hohensinner vom Zentrum für Biomedizinische Forschung fand heraus, dass eine Reduktion der intrazellulären Natrium-Konzentration als Hemmer für den Entzündungsregulator wirkt.

Mit Daten von 6500 Menschen

In diesem Fall kommt der Wirkstoff Ranolazin ins Spiel, der seit Jahren als etabliertes Medikament klinisch bei Angina pectoris verwendet wird. Der Stoff hilft nicht nur gegen die Symptome der Angina-Erkrankung, sondern hemmt zudem die Aufnahme von Natrium in die Zellen. "Mit Forschung in der Zellkultur, an Tiermodellen und in einer großen humanen Studie konnten wir einen neuen Mechanismus zur Entzündungshemmung bei Atherosklerose nachweisen. Wir haben nun Hinweise, dass er nicht nur gegen die Symptome der Angina pectoris wirkt, sondern auch das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko reduzieren kann", sagt Johann Wojta, Leiter des kardiologischen Forschungslabors an der Medizinischen Universität Wien.

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Nachgewiesen werden konnte die Wirkung mithilfe von Daten der Harvard Medical School an 6.500 Patientinnen und Patienten nach einem Herzinfarkt. Max Lenz, Erstautor der Studie, berichtet, dass Ranolazin antientzündlich wirke und die atherosklerotischen Plaques in den Maus-Modellen reduziere. "Diese Plaques werden auch stabiler, womit möglicherweise die Gefahr eines Herzinfarkts deutlich gesenkt werden kann", so Lenz.