Aus Sicht eines Epidemiologen: Wo stehen wir denn in der Pandemie aktuell in Österreich?
GERALD GARTLEHNER: Wir befinden uns am Beginn der Sommerwelle, auch die Vorhersagen der Modellierer dürften in den kommenden Wochen zutreffen. Wie hoch es genau gehen wird, ist unklar, denn es gibt zu viele unbekannte Faktoren. Es gibt diese Sommerwelle und wir müssen uns damit auseinandersetzen. Ich denke, wir können am Beispiel Portugal sehen, was auf uns zukommt. Dort war die Welle auch hoch, aber die Intensivstationen waren doch relativ unbelastet. Wir wissen, dass BA.4/5 keine schwereren Krankheitsverläufe als etwa BA.1 verursacht. Sollten die Zahlen auf um die 30.000 Neuinfektionen pro Tag steigen, was im Bereich des Möglichen ist, dann könnten wir dieselben Probleme auf den Normalstationen haben, wie wir sie im Frühjahr hatten. Zudem kommt nun auch die Urlaubszeit hinzu.