Die derzeitige Coronawelle nimmt weiter an Fahrt auf. Am Mittwoch war die Zahl der Neuinfektionen wieder fünfstellig. Innen- und Gesundheitsministerium meldeten 10.898 neue Fälle binnen 24 Stunden. Ein deutliches Plus gab es auch bei den Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern. Insgesamt 653 Infizierte waren hospitalisiert, um 29 mehr als noch am Dienstag. Auf den Intensivstationen gab es neun weitere Schwerkranke, 50 mussten am Mittwoch versorgt werden.

Innerhalb der vergangenen Woche gab es bei den Intensivpatienten eine Steigerung um fast 50 Prozent, 16 schwerkranke Covid-19-Infizierte mussten neu aufgenommen werden. Insgesamt kamen binnen sieben Tagen 142 Patientinnen und Patienten hinzu. Vor genau einer Woche, am 15. Juni, gab es 511 Infizierte in den Spitälern, davon benötigten 34 eine intensivmedizinische Versorgung. Binnen 24 Stunden wurden vorigen Mittwoch 6.869 Neuinfektionen verzeichnet.

Weiterer Anstieg wird kommen 

Das Covid-Prognosekonsortium geht davon aus, dass sich die steigenden Corona-Infektionszahlen schon bald in den Spitälern bemerkbar machen werden. In den kommenden zwei Wochen muss demnach mit einer Verdreifachung der Covid-19-Patientinnen und -Patienten im Normalpflegebereich gerechnet werden. Auf den Intensivstationen (ICU) rechnen die Experten in ihrer aktuellen Einschätzung bis Anfang Juli mit doppelt so vielen stationär aufgenommenen Covid-19-Kranken wie derzeit.

Was die Infektionszahlen betrifft, werden diese in den kommenden Tagen weiter in die Höhe schnellen. Aufgrund der zunehmenden Dominanz der Omikron-Subvarianten BA.4/BA.5, die infektiöser sind als BA.2, sei "eine beschleunigte Dynamik" zu erwarten, hält das Konsortium fest. Konkret bedeutet das, dass bis kommenden Mittwoch (29. Juni) bereits bis zu 17.000 tägliche Neuinfektionen einzukalkulieren sind. Gesundheitsminister Rauch gab allerdings bekannt, dass es aktuell keine neuen Maßnahmen geben wird. Es werde weiter auf "Eigenverantwortung" gesetzt. 

Subvarianten dominieren 

Der vom Konsortium errechnete Punktschätzer beträgt 13.170. Die Sieben-Tage-Inzidenz dürfte wieder auf mehr als 1000 neue Fälle je 100.000 Einwohner steigen. Als Bandbreite wird von den Experten ein Wert zwischen 820 und 1350 mit einem Punktschätzer von 1027 angegeben. Zum Vergleich: Aktuell beträgt bei 10.898 behördlich bestätigten Infektionen mit Sars-CoV-2 die Sieben-Tage-Inzidenz 522,9.

In Wien und Salzburg waren in der Vorwoche laut Prognosekonsortium die Sub-Varianten BA.4/BA.5 schon für mehr als 70 Prozent aller Infektionen verantwortlich. "Hierzu ist anzumerken, dass insbesondere seit der Dominanz der Omikron-Variante ein zunehmender Anteil an Zufallsbefunden im Spitalsbelag auftritt, deren primäre Hospitalisierungsursache nicht Covid-19 ist", betonen die Experten.

Aktuelle Zahlen 

Mehr Neuinfektionen binnen 24 Stunden hat es zuletzt vor zwei Monaten gegeben. Am 21. April, einem Donnerstag, meldeten die Ministerien damals 11.948 neue Fälle. Damals waren noch 1704 Infizierte im Krankenhaus, 130 davon auf Intensivstationen. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner lag damals bei 638,5.

Am heutigen Mittwoch stieg sie auf 522,9 an. Im Schnitt kamen in der vergangenen Woche täglich 6708 neue Fälle hinzu. Mit Mittwoch gab es in Österreich 71.802 laborbestätigte aktive Fälle, um 7037 mehr als am Tag zuvor.

Innen- und Gesundheitsministerium meldeten sechs weitere Todesfälle seit Dienstag. Allein in der vergangenen Woche gab es 29 Covid-Tote. Insgesamt hat die Pandemie seit Ausbruch 18.744 Tote in Österreich gefordert. Die AGES meldete aber bereits am Dienstag mit 20.010 Todesfällen deutlich mehr als die Ministerien.