Die Ohrfeige von Hollywood-Star Will Smith bei den Oscars rückte die Haarausfall-Krankheit seiner Frau Jada Pinkett Smith in den Fokus – nun ist in den USA das erste systemische Medikament gegen Alopecia areata zugelassen worden. Die US-Arzneimittelbehörde (FDA) erteilte dem Mittel Olumiant des Unternehmens Eli Lilly eine Genehmigung. Es ist die erste US-Zulassung für ein Medikament gegen kreisrunden Haarausfall, das auf den ganzen Körper wirkt.

Von der Erkrankung, die sich oft als lückenhafte Kahlheit äußere, seien jährlich mehr als 300.000 Menschen in den USA betroffen, schrieb die FDA in ihrer Mitteilung. Die nun zugelassenen Tabletten seien in zwei Studien mit Patienten, die mindestens 50 Prozent ihres Haares verloren hätten, für mehr als sechs Monate getestet worden. Maßstab für die Wirksamkeit des Mittels sei die Anzahl der Patienten gewesen, die in der 36. Woche mindestens 80 Prozent ihrer Haarbedeckung wieder erlangt hätten.

Die Ursache für kreisrunden Haarausfall

Zugrunde liegt dieser Erkrankung ein "autoimmunoliogischer Entzündungsprozess", wie Dermatologin Daisy Kopera (Med Uni Graz/LKH Graz) im Gespräch mit der Kleinen Zeitung vor Kurzem erklärte. Häufig ist der Hintergrund ein psychosomatischer. "Das heißt, es liegt irgendeine Belastung vor – beruflich, gesundheitlich oder familiär. Diese Belastungssituation führt dazu, dass Stoffe vom Körper gebildet werden, die dann im Blut zirkulieren und die Haarwurzeln an der Zellteilung hindern."

Das hat zur Folge, dass die Haarwurzeln in einer längeren Ruhephase bleiben: "Das bedeutet, dass die Haarwurzeln nicht absterben oder verkümmern und die Haare jederzeit wieder nachwachsen können", sagt die Dermatologin. Die Erkrankung tritt meist in Schüben auf, wie lange diese anhält, kann individuell sehr unterschiedlich sein. Auftreten kann der kreisrunde Haarausfall bei Männern wie Frauen, auch Kinder können betroffen sein.