Weltweit sind laut WHO schon mehr als 1200 Fälle der Affenpocken gemeldet worden, in Österreich sind am Montag zwei weitere hinzugekommen. Insgesamt sind nun vier Fälle hierzulande bekannt. Betroffen sind laut Gesundheitsministerium ein Wiener und ein Niederösterreicher, der in der Bundeshauptstadt in der Klinik Favoriten stationär behandelt wird. Die Erhebung von Kontaktpersonen der beiden Erkrankten läuft. Die Erkrankung ist seit einigen Wochen in Österreich meldepflichtig. Auch die internationalen Gesundheitsbehörden wurden informiert.

Laut dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker hat der Wiener in der Altersgruppe von 20 bis 40 Jahren einen milden Krankheitsverlauf. Sein Allgemeinbefinden sei insgesamt gut, weshalb er nicht im Spital behandelt wird, sondern sich daheim in Isolation befindet. Eine Absonderung wurde durch die Gesundheitsbehörde bereits ausgesprochen. Enge Kontaktpersonen wurden erhoben, hier wurde unter anderem eine Berufsfernhaltung ausgesprochen.

Was im Verdachtsfall zu tun ist

Wer den Verdacht hat, pockenartige Symptome zu haben (in der Regel Pusteln/Läsionen auf der Haut), soll nicht gleich selber ins Spital fahren, sondern zuerst telefonisch die Vorgehensweise abklären. Wie im Detail vorzugehen ist, haben wir hier erklärt: 

Das Gesundheitsministerium hat in der Vorwoche ein Merkblatt mit wichtigen Tipps zum Schutz vor übertragbaren Krankheiten erarbeitet und veröffentlicht. Neben den Affenpocken behandelt dieses Infoblatt auch sexuell übertragbare Infektionen (STIs) und Covid-19. Dazu wurden Tipps zur Vorbeugung und zum Vorgehen beim Verdacht auf eine Infektion zusammengefasst. Die Broschüre sei ein idealer Begleiter bei Großveranstaltungen, Festivals und Feiern.

Pockenimpfung der dritten Generation

Einen Schutz gegen die Affenpocken bietet laut WHO die Pockenimpfung. Diese sei zu 85 Prozent wirksam gegen die Affenpocken. Die routinemäßige Pockenimpfung wurde gestoppt, nachdem die Pocken 1980 als ausgerottet erklärt wurden. Christoph Wenisch, Infektiologe am Klinikum Favoriten, sieht dennoch keine Notwendigkeit für eine breit angelegte Impfkampagne, die die gesamte Bevölkerung betrifft. "Es gibt mittlerweile die dritte Generation der Pockenvirus-Impfung, diese ist zugelassen und wir setzen sie auch ein", sagte Wenisch im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Sinnvoll sei die Impfung etwa für Gesundheitspersonal, das Patienten betreut. Auch Kontaktpersonen wird sie angeboten, damit sie sich nicht infizieren. Durch diese sogenannte Abriegelungsimpfung können größere Ausbrüche eingedämmt werden.