Er hilft uns, in der Früh in die Gänge zu kommen und über Tiefs am Nachmittag hinweg. Aber Kaffee könnte sich auch im Sinne der Lebenszeit positiv auswirken. Das zumindest will eine Studie herausgefunden haben, die sich auf Daten von mehr als 170.000 Personen aus der UK BioBank stützt. Die Studie wurde kürzlich im Journal "Annals of Internal Medicine" publiziert.
Das Team an Fachleuten hat demnach herausgefunden, dass das Risiko – über den untersuchten Zeitraum von sieben Jahren – zu sterben, bei jenen Personen geringer war, die täglich eine moderate Menge an Kaffee zu sich nahmen. Dabei scheint es von geringer Relevanz zu sein, ob der Kaffee gesüßt war oder nicht.
Ein paar Tassen Kaffee für ein längeres Leben?
Analysiert wurden Daten aus sieben Jahren, beginnend mit dem Jahr 2009. Bei der Auswertung wurden unterschiedliche Faktoren in Betracht gezogen, etwa Alter, Geschlecht, Bildungsstatus, aber etwa auch der Body Mass Index und Ernährungsgewohnheiten – mit dem Ergebnis, dass jene Personen das geringste vorzeitige Sterberisiko aufwiesen, die ungesüßten Kaffee zu sich nahmen. Der größte Unterschied, nämlich 29 Prozent, zeigte sich bei jener Gruppe, die täglich zwischen 2,5 und 4,5 Tassen Kaffee tranken. Das Team aus Fachleuten betonte aber, dass extrem gesüßte Kaffeegetränke, wie etwa ein Caramel Macchiato, keinen positiven Effekt haben würden.
Zu den Effekten, welche Kaffee auf Körper, Gesundheit sowie Wohlbefinden hat, gibt es zahlreiche Studien. So wird der Konsum von Kaffee mit einem geringeren Risiko für chronische Lebererkrankungen sowie Demenz assoziiert. Doch Naveed Sattar, Stoffwechselexperte der Universität Glasgow, warnt gegenüber dem Guardian davor, die Erkenntnisse dieser jüngsten Studie als absolut anzusehen. Zwar seien die Erkenntnisse spannend, aber nicht eindeutig. Man wisse aus anderen Studien, dass Menschen, die regelmäßig Kaffee konsumieren, tendenziell einen gesünderen Lebensstil haben würden, als jene, die keinen Kaffee trinken. Es ist also durchaus möglich, dass der Kaffee nicht der alleinige Faktor für dieses verminderte frühe Sterberisiko ist.
"Ich würde empfehlen, Kaffee oder Tee zu trinken, wenn möglich ungesüßt", wird Sattar zitiert. Darüber hinaus sollte man all jene Aktivitäten setzen, von welchen bekannt ist, dass sie der Gesundheit förderlich sind: Mehr Bewegung, bewusste Ernährung sowie ausreichend Schlaf.