An der Innsbrucker Universitätsklinik ist es zu einer österreichweit einzigartigen Schwangerschaft gekommen. Eine ehemalige Krebspatientin hatte sich vor über 15 Jahren nach der Diagnose in einem damals noch experimentellen Verfahren Eierstockgewebe einfrieren lassen. Jetzt wurde das Gewebe wieder eingesetzt, die Frau wurde bereits nach einem halben Jahr auf natürlichem Wege schwanger und erwarte ihr erstes Kind, informierten die tirol kliniken in einer Aussendung.

An der Innsbrucker Klinik gab es bereits in den letzten Jahren eine Schwangerschaft und Entbindung nach Transplantation von Ovargewebe. Die damalige Patientin hatte allerdings noch einen eigenen Zyklus, sodass man den Einfluss des transplantierten Gewebes nicht klar abgrenzen konnte. Damit sei die besagte Schwangerschaft die erste Österreichs, die nachweisbar mithilfe dieser Methode eingetreten ist, unterstrich Bettina Toth, Direktorin der Innsbrucker Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, die Bedeutung dieses Ereignisses.

Eierstockgewebe wurde 2021 wieder eingesetzt

Die Technik des Einfrierens von Ovargewebe existiert in Innsbruck seit dem Jahr 2003. Früher sei es üblich gewesen, Eizellen einzufrieren, um die Chance von Chemo-Patientinnen auf eine eventuelle spätere Schwangerschaft zu erhalten. Dazu sei aber eine hormonelle Stimulation über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen notwendig. Bei einigen Krebspatientinnen – wie der besagten, bei der ein Hodgkin Lymphom festgestellt wurde – muss allerdings sofort mit einer Chemotherapie gestartet werden.

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Die Krebserkrankung der Patientin konnte aber erfolgreich behandelt werden. "Letztes Jahr haben wir das Eierstockgewebe wieder eingesetzt, worauf die Patientin bereits wenige Wochen nach der Transplantation einen eigenen Zyklus entwickelt hat", sagt Toth.