Menschen, die sowohl vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind, als auch infiziert waren, haben Studien zufolge den stärksten Schutz gegen das Coronavirus. Diese "hybride Immunität" sorge bis zu 20 Monate für einen hohen Schutz gegen eine erneute Infektion, heißt es in einer in der medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet Infectious Diseases" veröffentlichten Studie. Sie basiert auf Daten aus Schweden, bezieht sich allerdings noch nicht auf die Omikron-Variante.

Der 20-monatige "sehr gute Schutz" durch Impfung und Infektion sei "weitaus besser, als wir es für das ursprüngliche Zwei-Dosen-Impfschema erwarten würden", sagte Paul Hunter, Medizinprofessor an der University of East Anglia, der nicht an der Studie beteiligt war.

Bei einer weiteren in der Fachzeitschrift veröffentlichten Studie aus Brasilien stellten Forscher fest, dass Impfstoffe "nachweislich einen signifikanten zusätzlichen Schutz für Personen mit einer früheren Covid-19-Infektion bieten". Analysiert wurden die Gesundheitsdaten von mehr als 200.000 Menschen in den Jahren 2020 und 2021 in Brasilien, das die zweithöchste Covid-19-Todesrate der Welt aufweist. Allerdings gab Hunter zu bedenken, dass beide Studien auf Datengrundlagen basierten, die vor dem Auftauchen der Omikron-Variante entnommen wurden.

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Das "Wann" spielt eine Rolle

Anderen Studien zufolge gilt es allerdings zu beachten: Eine Kreuzimmunität durch eine Erkrankung stellt sich nämlich nur bei einem Intervall zwischen zweiter Impfung und Infektion von mehr als drei Monaten ein. Das haben etwa Wissenschaftler der Berliner Universitätsklinik Charité herausgefunden. Sie raten daher nicht auf die Boosterimpfung zu verzichten.