Die Impfung gegen Infektionen mit Humanen Papilloma Viren (HPV) – am besten noch im Kindesalter – kann den Gebärmutterhalskrebs besiegen, wie Studien beweisen. Dennoch lässt die Durchimpfungsrate in Österreich zu wünschen übrig. Schätzungen gehen von lediglich 40 Prozent aus. Die Krebshilfe forderte am Donnerstag in einer Aussendung Maßnahmen zur Erhöhung dieser Rate.

"Es gibt keinen vernünftigen Grund, Kinder und Jugendliche – und sich selbst – nicht gegen HPV impfen zu lassen", so Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda. "Die HPV-Impfung ist erwiesen wirksam gegen HPV-assoziierte gynäkologische Krebserkrankungen, Analkrebs, Peniskrebs und Krebs im Mund- und Rachenraum. Trotzdem hat Österreich – acht Jahre nach Aufnahme der HPV-Impfung in das kostenfreie Kinderimpfprogramm – leider bei Weitem noch nicht jene Durchimpfungsrate erreicht, wie sie etwa in Großbritannien, Portugal oder Australien schon der Fall ist." Gründe dafür ortet der Krebshilfe-Präsident in einer fehlenden zielgruppengerechten Information über die Impfung.

HPV: Es braucht mehr Information

Die HPV-Impfung wird für Mädchen und Buben ab dem vollendeten neunten Lebensjahr empfohlen und kostenfrei angeboten. Das sogenannte "Catch-up-Programm" für Kinder vom vollendeten zwölften bis zum vollendeten 15. Lebensjahr wird mit 1. Jänner 2022 österreichweit bis zum vollendeten 18. Lebensjahr verlängert. "Wir freuen uns, dass zwei wesentliche Forderungen erfüllt wurden, mahnen jedoch die Information der Bevölkerung ein, damit Eltern und Jugendliche auch wissen, dass die Impfung außerhalb des kostenfreien Kinderimpfprogramms zum vergünstigten Selbstkostenpreis und zusätzlich bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten möglich ist", so Sevelda. Ältere Jugendliche und Erwachsene müssen die Impfung – drei Teilimpfungen kosten mehr als 600 Euro – selbst zahlen.

"Wir haben in Österreich eines der besten HPV-Schulimpfprogramme der Welt, in dem sowohl Mädchen als auch Buben die kostenlose HPV-Impfung erhalten können. Es braucht eine breite Informationsoffensive und einen nationalen Schulterschluss, in dem alle gefordert sind, ihrer gesundheitspolitischen Verantwortung nachzukommen", sagte der Krebshilfe-Präsident. "Damit wir in einigen Jahren eine ähnliche Situation wie in Australien haben, wo Gebärmutterhalskrebs bei Geimpften praktisch ausgerottet werden kann und der nächsten Generation viel Leid erspart wird." Die Österreichische Krebshilfe hat deshalb die Broschüre "HPV-Impfung gegen Krebs" neu aufgelegt.