Das Biotechnologieunternehmen Novavax hat die bedingte Zulassung seines Corona-Vakzins innerhalb der EU beantragt. Diese könnte innerhalb einiger Wochen möglich sein, hieß es vonseiten der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA), "wenn die vorgelegten Daten ausreichend belastbar und vollständig sind, um die Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität des Impfstoffs zu belegen".
Eine Studie der Phase III in Großbritannien ergab eine Schutzwirkung des Vakzins von 96,4 Prozent gegenüber dem Wildtyp des Coronavirus, 86,3 Prozent bei der Alpha-Variante und eine Gesamteffektivität von 89,7 Prozent. Großteils wurde der Impfstoff von den Probandinnen und Probanden gut vertragen und er löste eine robuste Antikörperantwort aus, sagte Novavax in einer Aussendung.
Doch die angestrebte Zulassung zog sich in die Länge, da Novavax mit Produktionsproblemen zu kämpfen hatte. Der Impfstoff wird innerhalb der EU unter dem Namen Nuvaxovid vermarktet werden. Es wäre der erste proteinbasierte Impfstoff gegen das Coronavirus, der zugelassen wird.
Der Impfstoff hat bereits in Indonesien und auf den Philippinen eine Notzulassung erhalten, beantragt wurde eine solche auch in Indien und bei der WHO. Zulassungsanträge laufen zudem in Kanada, Großbritannien, Australien oder Neuseeland.
Das Vakzin von Novavax unterscheidet sich von den aktuell in der EU zugelassenen Impfstoffen, die sogenannte Plattform ist eine andere. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Protein-basierten Totimpfstoff – auch Grippeimpfstoffe zählen zu dieser Gruppe. „Bei den mRNA- sowie bei den Vektorimpfstoffen muss das Immunsystem angeregt werden, das Antigen zu produzieren“, erklärt Markus Zeitlinger, Leiter der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie an der Med-Uni Wien.
Bei dem Impfstoff von Novavax aber wird das „fix fertige Antigen“ verabreicht. Als Antigen fungiert das bekannte Spikeprotein, das im Labor aus Mottenzellen hergestellt. Diese Proteine werden dann in Nanopartikeln verpackt, die der Struktur des Sars-CoV-2-Virus nachempfunden, aber nicht ansteckend sind. Um in weiterer Folge eine ausreichende Immunreaktion zu erreichen, müssen auch Wirkverstärker, sogenannte Adjuvanten, beigesetzt werden. Diese sind Bestandteile des Seifenrindenbaums.