Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat erstmals zwei Antikörperbehandlungen gegen Covid-19 zugelassen. Die Behörde gab am Donnerstag grünes Licht für den Einsatz der vom US-Unternehmen Regeneron gemeinsam mit dem Schweizer Pharma-Riesen Roche entwickelten Antikörpertherapie Ronapreve sowie für Regkirona der südkoreanischen Firma Celltrion.
Ronapreve kann damit in der EU für die Behandlung von nicht-hospitalisierten Covid-19 Patienten ab einem Alter von 12 Jahren eingesetzt werden, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und bei denen die Gefahr der Verschlechterung der Krankheit besteht, sowie zur Prophylaxe der Krankheit eingesetzt werden.
Der Antikörper-Cocktail verringert nach Angaben des US-Herstellers Regeneron neuen Studienergebnissen zufolge das Risiko einer Covid-19-Erkrankung deutlich. Zwischen zwei und acht Monaten nach Verabreichung einer Kombination der monoklonalen AntikörperCasirivimab und Imdevimab sei das Risiko einer Covid-19-Erkrankung um rund 80 Prozent gesunken, teilte Regeneron, Partner der Schweizer Firma Roche, mit. Die entsprechende Phase-III-Studie ist allerdings noch nicht veröffentlicht oder unabhängig untersucht worden.
Das Präparat ist vor allem für nicht infizierte Menschen mit Risikofaktoren gedacht, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können oder deren Immunsystem auf die Impfung nicht ausreichend anspricht. Zudem soll es zur Behandlung von milden bis moderaten Covid-19-Erkrankungen eingesetzt werden.
In den USA gibt es für diese Fälle schon eine Notfallzulassung der Arzneimittelbehörde FDA, ebenso in Europa. Auch die WHO empfiehlt den Cocktail zur Vorbeugung gegen schwere Verläufe bei Patienten mit milden Symptomen, aber mit Risikofaktoren.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte bereits vor einem Jahr eine Notfallzulassung für die Antikörperbehandlung von Regeneron/Roche erteilt. Mit dem Antikörper-Cocktail war im Oktober vergangenen Jahres auch der damalige US-Präsident Donald Trump nach seiner Corona-Infektion behandelt worden.