Kaum ein Thema sorgt derzeit für so viel Diskussionsstoff wie Impfdurchbrüche. Vielerorts herrscht große Uneinigkeit darüber, wie häufig solche vorkommen und wer denn nun wirklich mit einer Covid-19-Erkrankung auf den Intensivstationen landet. Um Klarheit und Transparenz zu schaffen, hat die AGES nun diese Woche aktuelle Zahlen veröffentlicht.
Bisher sind in Österreich 5.308.515 Personen vollständig geimpft. Von diesen hatten bis zum 19. Oktober 21.779 ein Impfdurchbruch. Bricht man diese Zahlen herunter, zeigt sich, dass Impfdurchbrüche – auch wenn sie vorkommen – für die Einzelperson unwahrscheinlich sind. Denn umgerechnet zeigt sich, dass vier von 1000 vollständig geimpften Menschen einen solchen Impfdurchbruch erleiden.
Mehr Impfungen, mehr Impfdurchbrüche
Seit Anfang Februar 2021 waren in Österreich bei insgesamt 215.234 laborbestätigten Fällen von SARS-CoV-2-Infektionen mit klinischer Symptomatik unter Personen im Alter ab zwölf Jahren 21.779 Fälle vollständig geimpft, das sind 10,1 Prozent. Innerhalb der vergangenen vier Kalenderwochen traten unter den 30.270 symptomatischen laborbestätigten SARS-CoV-2-Infektionsfällen 10.189 Fälle auf, die vollständig geimpft waren. Dieser Anteil ist mit 33,7 Prozent höher als im Gesamtzeitraum der Impfkampagne, es ist aber laut AGES zu erwarten, dass es mit steigendem geimpften Bevölkerungsteil auch zu mehr Impfdurchbrüchen kommt.
Wenn der Anteil der Geimpften in der Population steigt, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass unter den Personen, die sich mit SARS-CoV-2 infizieren bzw. daran erkranken, Geimpfte sind. Die Zahl der Impfdurchbrüche ist darüber hinaus auch von der Anzahl aktiver Fälle abhängig. Je mehr aktive Fälle einer SARS-CoV-2-Infektion es in der Bevölkerung gibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, sich als geimpfte Person zu infizieren, informierte die AGES.
Zahlen zu den Intensivstationen
Ein Blick auf die Intensivstationen zeigt aber, dass die Impfung nach wie vor gut vor schweren Verläufen schützt: Von den derzeit 220 Coronapatientinnen und -patienten auf der Intensivstation sind 80,9 Prozent nicht oder nicht vollständig geimpft. Ein ähnliches Bild schildert auch Umwelt- und Präventivmediziner Hans-Peter Hutter von der Med Uni Wien: „Wenn wir aktuell auf die Intensivstationen schauen, sehen wir, dass auf jene Menschen, die dort mit einer Covid-Erkrankung liegen, einer von zwei Punkten zutrifft: Entweder sind diese Menschen ungeimpft oder sie gehören zu einer Risikogruppe.“ Unter Zweiteres fallen vor allem Menschen mit geschwächten Immunsystem, wie etwa infolge einer Organtransplantation.
Die Impfung schützt vor der Erkrankung, das Umfeld der Geimpften und führt im Falle einer Covid-19 Erkrankung in der Regel zu einem milderen Krankheitsverlauf. Schwere Verläufe, Krankenhausaufenthalte, Aufenthalte auf Intensivstationen und Erkrankungen mit tödlichem Ausgang können weitgehend vermieden werden, betonte die AGES. Berechnungen der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) nach wurden von Anfang Februar bis 18. Oktober österreichweit 13.110 Krankenhausaufenthalte, 3.587 Aufenthalte in Intensivstationen und 4.153 Todesfälle durch die Covid-Schutzimpfung vermieden.
Um das weiterhin zu gewährleisten, rät Hutter, Risikogruppen zur rechtzeitigen Auffrischung. Den nach gewisser Zeit lässt die Schutzwirkung nach.