"Die Impfgeschwindigkeit ist im Zuge des Sommers 2021 rapide gesunken", hat das Covid-Prognose-Konsortium in einem Policy Brief am Donnerstag festgehalten. Gleichzeitig dürfte die Dunkelziffer der Neuinfektionen massiv im Steigen begriffen sein, wie Simulationsexperte Nikolas Popper gegenüber dem Privatsender "Puls4" sagte. Er geht davon aus, dass sich täglich 4.000 bis 5.000 Österreicherinnen und Österreicher neu infizieren. Um das zu verhindern, sei es für ihn unabdinglich, dass in den nächsten Wochen eine Million Menschen geimpft werden, sagt Popper.

Sollte dies gelingen, würden nur "relativ niedrige Maßnahmen" notwendig sein, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten. Sollte dies jedoch nicht gelingen, müsse sich die Politik einen "Plan B" überlegen. Er glaubt, dass die Dunkelziffer jener, die immunisiert sind - geimpft oder genesen -, bei 70 Prozent liege. Aber da würden noch zehn bis 30 Prozent fehlen, um gut weiterzukommen. "Der Impfmotor hat nicht nur gestottert, sondern er ist zum Erliegen gekommen", beschreibt Popper die derzeitige Situation. Am 7. Mai seien in Österreich halb so viele Menschen geimpft worden, wie im gesamten Monat August.

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Situation besser als 2020, aber ...

Die Situation sei besser als im vergangenen Jahr, weil es nun in Österreich mehr Geimpfte gebe. "Aber wir können nicht nichts tun." Impfen allein werde nicht mehr reichen, es müsse auch konsequent getestet werden. Und die Politik müsse entscheiden, wo Hygienemaßnahmen notwendig sein.

Der Schulbeginn in den kommenden Wochen im Osten und dann im Westen Österreichs werde einen Testeffekt mit sich bringen, prognostiziert Popper. Durch die vermehrten Testungen werden Fälle erkannt werden, "die wir bisher nicht gesehen haben".