Dieser Mythos rund um die Covid-Schutzimpfung ist besonders alarmierend. Und so ist es verständlich, dass viele Menschen Unsicherheit verspüren, wenn es darum geht, sich impfen zu lassen oder nicht. Unfruchtbar zu sein oder zu werden, keine Kinder bekommen bzw. zeugen zu können, auch wenn man sich das wünscht, das ist für viele Grund, diese Vakzine zu hinterfragen.
Also, Entwarnung an dieser Stelle, die Covid-Schutzimpfung macht nicht unfruchtbar. Und dennoch ist es notwendig zu erklären, wieso das so ist. Beginnen wir am Anfang: Dieser Mythos hält sich hartnäckig schon über viele Jahre – und das auch in Bezug auf andere Impfstoffe. Er ist dennoch falsch.
Die Ähnlichkeit von Aminosäuren
Der Grund, wieso dieser Mythos auch in Bezug auf Sars-CoV-2 propagiert wird, ist folgender: Demnach soll zwischen einer bestimmten Sequenz von Aminosäuren im Spike-Protein des Virus sowie des Plazenta-Proteins Syncytin-1 eine Ähnlichkeit bestehen. Auf dem Instagram-Account berlinermedizin, der sich der Erklärung wissenschaftlicher Zusammenhänge verschrieben hat, wird als Erklärung folgendes Beispiel angewandt: "Das ist so, als hätten wir zwei Telefonnummern mit der Ziffer sieben. Auch wenn beide Nummer sich Abschnitte teilen, kannst du mit der einen nicht die andere Nummer erreichen."
Impfmythen erklärt
Die Befürchtung ist, dass die Antikörper, die gegen das Spikeprotein vorgehen sollen, auch das Plazenta-Protein angreifen könnten. Eine solche Kreuzreaktion ist aber nicht möglich, erklärt Virologin Monika Redlberger-Fritz (Med-Uni Wien) anhand eines Vergleichs. „Das Spike-Protein kommt ja auch durch die Infektion in den Körper. Das würde dann bedeuten, dass jede infizierte Person ebenso unfruchtbar werden müsste.“
Dass dem nicht so ist, argumentiert Molekularbiologe und Science Buster Martin Moder: „Wir haben so viele Daten, von Schwangeren, von Frauen, die nach einer Corona-Infektion schwanger wurden, die das widerlegen.“ Moder hat dieser Sorge um die Unfruchbarkeit auch einen ausführlichen Clip auf seinem Youtube-Kanal M.E.G.A. gewidmet. Darin erklärt er sehr genau, was es mit der Ähnlichkeit der Aminosäuren-Sequenzen auf sich hat.
Sorgen mit Experten besprechen
Es lohnt sich zudem, bei Fragen zur Impfung zum Beispiel mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt des Vertrauens zu sprechen. Dieser kann ausführlich und individuell auf die Bedenken eingehen.
In eine ähnliche Richtung zielt ein weiterer Mythos ab, nämlich jener, wonach eine Covid-Schutzimpfung zu vermehrten Fehlgeburten führt. Dem ist nicht so, und hier können Sie nachlesen, wieso.