Eine zweite Dosis des AstraZeneca-Impfstoffs Vaxzevria führt einer Studie zufolge zu keinem erhöhten Risiko seltener Blutgerinnsel. Nach den im Fachmagazin "Lancet" veröffentlichten Daten traten je einer Million Geimpfte 2,3 Fälle sogenannter TTS-Thrombosen auf. Dies sei vergleichbar mit der Fallzahl bei ungeimpften Personen.
Nach der ersten Dosis wurde noch eine Rate von 8,1 Fällen je eine Million Geimpfte festgestellt. "Sofern nach der ersten Dosis kein TTS festgestellt wurde, sprechen diese Ergebnisse für die Verabreichung von zwei Dosen Vaxzevria", sagt AstraZeneca-Manager Mene Pangalos.
Anfang April dieses Jahres war eine Diskussion über einen möglichen Zusammenhang zwischen seltenen Fällen von Sinusvenenthrombosen und der AstraZeneca-Impfung aufgekeimt. Die EMA untersuchte daraufhin mögliche Zusammenhänge und sprach sich anschließend weiter für das Impfen mit diesem Vakzin aus, da "der Nutzen überwiege".
Deutschland verzichtete in Folge dennoch darauf die Risikogruppe (am häufigsten betroffen waren junge Frauen) mit AstraZeneca zu impfen. War bereits eine Impfung erfolgt, wurde der zweite Stich mit einem mRNA-Impfstoff gesetzt. In Österreich sah man von Kreuzimpfungenab.
Während Fälle von Thrombosen in zeitlicher Nähe zur Impfung extrem selten blieben, birgt eine Covid-Erkrankung eine deutlich höhere Gefahr für Thrombosen. Das Risiko eines solchen Blutgerinnsels sei nach einer Infektion etwa 100 Mal höher als normal. 30 Prozent der Fälle träten bei Personen unter 30 Jahren auf.
Bei Sinusvenenthrombosen handelt es sich um eine Verstopfung der Sinusvenen im Gehirn. Diese kommt durch Blutgerinnsel zustande. Die Sinusvenen sind dafür zuständig, das sauerstoffarme Blut aus dem Gehirn zum Herzen zu transportieren. Sind diese Venen verstopft, kann das Blut nicht mehr so einfach abfließen. Dadurch kommt es zu Sauerstoffmangel im Gehirn, erhöhtem Druck im Kopf und Durchblutungsstörungen.