Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA überprüft den Einsatz des Arthritismittels Kineret des schwedischen Biotechunternehmens Sobi zur Behandlung von erwachsenen Covid-19-Patienten mit Lungenentzündung, bei denen das Risiko eines Lungenversagens besteht. Das Ergebnis der Überprüfung wird nach Angaben der EMA für Oktober erwartet. Gegenwärtig ist Remdesivir von Gilead das einzige Medikament, das in der Europäischen Union zur Corona-Behandlung zugelassen ist.

Kineret ist das zweite Mittel, das eigentlich für Patienten mit rheumatoider Arthritis gedacht ist, das von der EMA zum Einsatz bei Covid-19 überprüft wird. Bei der Behörde läuft bereits ein Antrag von Eli Lilly für seine Arznei Olumiant. Rheumatoide Arthritis ist eine chronische Gelenksentzündung. Durch einen ständigen Entzündungsprozess in der Gelenkinnenhaut kommt es zur Zerstörung von Knorpel, Knochen und Bändern. Grundsätzlich kann die Erkrankung in jedem Alter auftreten, es sind mehr Frauen als Männer betroffen. Die Ursache ist nach wie vor unbekannt. 

"Repurposing" von Medikamenten

Die Forschung versucht aktuell vehement ein wirksames Mittel zur Behandlung von Covid-19 zu finden. Dabei geht es in der Medikamentenforschung nicht nur um Neuentwicklungen, es geht auch darum, bestehende Präparate auf ihre Wirkung gegen Covid-19 zu untersuchen. Diesen Vorgang nennt man "Repurposing" - dieser Vorgang betrifft eben auch das Arthritismitel Kineret.

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