Die Ferien sind eingeleitet und vielerorts heißt es nun: Ab in den Urlaub! Aber auch wenn Spaß und Entspannung an den freien Tagen und in fernen Ländern im Mittelpunkt stehen, sollte man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Deshalb gilt es auch die Reiseapotheke aufzufüllen. Apothekerin Anna-Valerie Edegger weiß, warum man sich schon vor der Abreise darum kümmern muss: „In diesem Fall ist eine Vorsorge eindeutig zu empfehlen, denn nicht in allen Ländern gibt es so ein gutes Netzwerk wie bei uns. Und so kann man auch sichergehen, dass man das Arzneimittel der Wahl auch in der gewohnten Qualität erhält.“ Außerdem kann die Sprachbarriere es erschweren die Einnahmeempfehlungen richtig zu verstehen.
Nicht in den Müll!
Damit man nicht am Abreisetag bemerkt, dass die meisten Tabletten aus der Reiseapotheke bereits abgelaufen sind, sollte man früh genug alles durchsehen. Abgelaufene Medikamente dürfen übrigens nicht einfach im Restmüll landen: Man kann sie kostenfrei bei jeder Apotheke abgeben. Dort wird sich dann um die richtige Entsorgung gekümmert.
Wichtige Arzneimittel sollte man auf Reisen am besten im Handgepäck verstauen oder auf mehrere Gepäckstücke aufteilen. So läuft man nicht Gefahr, dass alles weg ist, wenn ein Koffer verloren geht. „Bei Flugreisen ist auch deswegen das Handgepäck vorzuziehen, weil die Präparate dort am wenigsten Temperaturschwankungen mitmachen müssen.“
Achtung beim Transport!
Tabletten und Kapseln sind Zäpfchen tendenziell vorzuziehen, da diese bei Temperaturunterschieden empfindlich sind und in warmen Ländern nur schwer mitzuführen sind. Ist es unumgänglich ein Arzneimittel mitzunehmen, dass Hitze nicht gut verträgt, hat man – auch im Flugzeug – die Möglichkeit eine kleine Kühlbox mitzuführen: „Hierfür gibt es dann auch eine eigene ärztliche Bestätigung, die man am Flughafen vorweisen kann“, erklärt Edegger.
Bei Medikamenten, die man täglich benötigt, sollte man vor dem Urlaub durchrechnen, ob man während der Tage in der Ferne damit auskommt und gegebenenfalls rechtzeitig alles beschaffen. „Damit Arzneimittel problemlos ins Ausland mitgenommen werden können, empfiehlt es sich, einen ärztlichen Medikamentenpass ausstellen zu lassen, der bestätigt, dass man diese auch wirklich benötigt.“
Einnahmezeit beachten!
Reist man weiter in die Ferne und gibt es daher eine größere Zeitverschiebung, muss man das auch bei der Einnahme der Medikamente beachten: „Das klassische Beispiel hierfür ist die Pille, die man ja täglich zum selben Zeitpunkt einnimmt. Bei solchen Medikamenten sollte man den 24-Stunden-Rhythmus beibehalten, statt sich an der Uhrzeit im Urlaubsland zu orientieren“, sagt Edegger. Bleibt man länger in einer anderen Zeitzone, könne man die Einnahmezeit aber natürlich anpassen.
„In jede Reiseapotheke gehört auf jeden Fall ein Schmerzmittel. Hier gibt es zahlreiche rezeptfreie Präparate, die sich anbieten“, so Edegger. Außerdem empfiehlt es sich, ein fiebersenkendes Medikament dabei zu haben. In die gut sortierte Reiseapotheke müssen zusätzlich Lutschpastillen gegen Husten und ein Nasenspray, falls man einen Schnupfen bekommt: „Ein solcher ist vor allem beim Fliegen wichtig. Denn bei einer Verkühlung funktioniert der Druckausgleich im Kopf bei Start und Landung oft nicht wie gewohnt – und das kann sehr unangenehm werden. Ein Nasenspray kann hier gut Abhilfe schaffen“, sagt die Apothekerin. Auch Augentropfen lohnt es sich einzupacken. Im Falle einer Augenentzündung beruhigen und befeuchten diese. Außerdem gehört noch ein antiallergisches Arzneimittel mit in den Koffer. Und bei Städtetrips und Wanderreisen: Nicht auf Blasenpflaster vergessen!