Multiple Sklerose betrifft viele Österreicher. Jährlich bekommen hierzulande rund 450 Menschen die Diagnose MS. Insgesamt gibt es in Österreich derzeit etwa 13.500 Betroffene. Die Behandlung der Erkrankung hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt, erklärt Christian Enzinger, Neurologe der Med Uni Graz: „Tatsächlich können wir die MS in all ihren Verlaufsformen heute dank innovativer Therapien sehr gut behandeln. Die Patientinnen und Patienten können damit ihr Leben weitgehend nach ihren Vorstellungen und mit möglichst wenigen Einschränkungen gestalten. Das Schreckgespenst Rollstuhl kann so zumeist hintangehalten werden.“

Neue Behandlungsmöglichkeiten

Die Möglichkeiten der Behandlung seien aber noch nicht vollkommen ausgeschöpft – es wird weiterhin intensiv geforscht: „Neue Präparate sind deutlich wirksamer als ältere Medikamente, gut verträglich und sehr einfach in der Handhabung für die Patientinnen und Patienten. Erst kürzlich wurde ein neues Medikament für die Behandlung der aktiven, schubförmigen MS zugelassen“, sagt der Experte.

Neurologe Christian Enzinger
Neurologe Christian Enzinger © Juergen Fuchs (FUCHS Juergen)
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Damit all diese Therapiemöglichkeiten auch von Erfolg gekrönt sind, sei es wichtig, die Krankheit möglichst früh zu erkennen und zu behandeln. Denn ist die Erkrankung erst einmal fortgeschritten, lassen sich bereits vorhandene Schädigungen im Nervensystem nicht mehr rückgängig machen: „Und das hat leider zur Folge, dass MS auch heute noch der häufigste Grund für eine bleibende Behinderung bei Jüngeren ist“, sagt Enzinger.


Dennoch: Ein selbstbestimmtes Leben sei für MS-Patienten laut dem Experten definitiv möglich. Zentral sei, dass Betroffene mit ihrem Arzt die Behandlungsmöglichkeiten abwägen und die passende Therapie finden. Auch Austausch mit anderen Patienten sowie unter anderem Physiotherapie können helfen.