Eine Covid-19-Impfung mit AstraZeneca gefolgt mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer ist nach Studiendaten aus Spanien sicher und hochwirksam. Das Antikörperniveau war demnach bei der zweiten Dosis mit dem BioNTech-Impfstoff zwischen 30 und 40 Mal höher als bei einer Kontrollgruppe, die nur eine Dosis AstraZeneca erhielt. Zudem steigt die Wirksamkeit offenbar durch die Kombination der beiden Vakzine.
Deutlich mehr Antikörper
Das Niveau neutralisierender Antikörper stieg nach der BioNTech-Dosis um mehr als das Siebenfache, deutlich mehr als die nach einer zweiten AstraZeneca-Dosis beobachtet Verdoppelung, wie aus den am Dienstag veröffentlichten vorläufigen Ergebnissen der Combivacs-Studie des spanischen Gesundheitsinstituts Carlos III hervorgeht. Wegen eines erhöhten Thromboserisikos nach einer AstraZeneca-Impfung wird in vielen Ländern für bestimmte Personengruppen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff wie von der Mainzer Firma BioNTech und ihrem US-Partner Pfizer oder vom US-Konzern Moderna empfohlen. Bisher gab es aber noch keine Daten zur Wirksamkeit dieser Kombination.
In der vergangenen Woche hatte die Universität Oxford erste Studienergebnisse veröffentlicht, wonach Menschen, die zwei unterschiedliche Covid-19-Impfstoffe erhalten, häufiger über leichte oder mittelschwere Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Schüttelfrost berichten, als wenn ihnen zwei Dosen des gleichen Mittels verabreicht wurden. Aus der spanischen Studie berichteten nur 1,7 Prozent der Teilnehmer schwere Nebenwirkungen, die sich auf Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und allgemeines Unwohlsein beschränkten. "Das sind keine Symptome, die als schwerwiegend angesehen werden können", sagte Magdalena Campins, eine der Studienleiterinnen. An der Untersuchung nahmen gut 679 Freiwillige im Alter von 18 bis 59 Jahren teil, die als Erstimpfung AstraZenca bekamen. Knapp 450 davon erhielten als zweite Dosis BioNTech.
In Österreich eher unwahrscheinlich
Am Montag hatte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein angekündigt, dass Österreich die Covid-Impfungen mit AstraZeneca auslaufen lässt. Anfang Juni sollen noch ein einige Erstimpfungen durchgeführt werden. 747.170 Menschen in Österreich sind bisher mit diesem Vektor-Impfstoff immunisiert, davon haben bisher erst 64.837 auch den erforderlichen Zweitstich erhalten. Dieser erfolgt erst nach drei Monaten. Im März wurden unter anderem Lehrer und Pädagogen österreichweit mit AstraZeneca erstgeimpft, bei ihnen stehen nun die Zweitimpfungen an. Dafür gibt es genug Impfstoff, bekräftigte Mückstein.
"Grundsätzlich muss damit gerechnet werden, wer die Erstimpfung mit AstraZeneca bekommen hat, wird auch die Zweitimpfung damit erhalten", sagte Mückstein. Aktuell trifft dies laut den Zahlen des E-Impfasses somit auf mehr als 680.000 Menschen zu, bei denen die zweite Dosis noch ausständig ist. "Ich rate davon ab, zu spekulieren, die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff zu bekommen", betonte der Gesundheitsminister. Er könne sich aber vorstellen, dass Menschen, denen AstraZeneca verabreicht wurde, "drei Monate später mit einem mRNA-Impfstoff nachgeimpft werden".