Es gab eine Zeit in dieser Pandemie, in der Covid-19-Schnelltest etwas Neues und heiß Begehrtes waren. Mittlerweile hat sich das gelegt, jede Apotheke hat sie auf Lager und Teststraßen sind über das gesamte Land verteilt. Seit einiger Zeit drängt sich eine andere Art von Test in den Mittelpunkt: der Antikörpertest. Vor allem, seit diese Teil der Öffnungsstrategie der Regierung ab 19. Mai sind. Denn ein  Antikörpernachweis befreit Genesene drei Monate von der Testverpflichtung und gilt ebenso wie etwa eine Impfung als Eintrittskarte in Gastronomie und Co.

Antikörpertestsweisen das Vorhandensein von neutralisierenden Antikörpern im Blut nach. Ist ein Test positiv, bedeutet dies, dass der Körper Antikörper gegen Sars-CoV-2 gebildet hat. Das kann nach einer Impfung, aber auch nach einer überstandenen Infektion der Fall sein. Antikörpertests sind nicht mit den Antigentests zu verwechseln, die nachweisen, ob man akut mit Covid-19 infiziert ist.

1 Was sind Antikörper?
ANTWORT: Antikörper, es gibt unterschiedliche, sind ein Teil der Immunantwort des Körpers. Die werden als Antwort auf eine Impfung oder eine Infektion gebildet. Das bedeutet, Antikörper werden von Menschen gebildet, die entweder geimpft sind oder Covid-19 durchgemacht haben. Die Menge der Antikörper, welche die Viren bekämpfen, gelten etwa zwei Wochen nach der Impfung als ausreichend, um zu schützen. Der volle Immunschutz sollte sich rund 21 Tage nach der zweiten Dosis (wenn ein Vakzin mit zwei Dosen verabreicht wurde) entfaltet haben. Studien zeigen, dass die Zahl der Antikörper im Zeitverlauf auch wieder abnimmt. Man rechnet damit, dass Genesene sechs bis acht Monate nach der Infektion noch durch Antikörper geschützt sind.

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2 Sind Antikörper und T-Zellen dasselbe?
ANTWORT: Nein, vereinfacht gesagt neutralisieren die Antikörper die Viren, die in den Körper eindringen. T-Zellen sind Teil der zellulären Immunantwort und diese machen schon mit dem Coronavirus infizierte Zellen unschädlich. "Diese Immunantwort ist wesentlich robuster als jene der Antikörper", erklärt Infektiologe Herwig Kollaritsch. Eine geringe Anzahl an Antikörpern bedeutet also nicht automatisch, dass eine Person keinen Schutz mehr hat. Dieser Schutz kann sehr wohl durch die T-Zellen bestehen, wird aber in einem Antikörpertest nicht nachgewiesen. 

3 Wie viele Antikörper brauche ich, um geschützt zu sein?
ANTWORT: Das ist eine Frage, die nicht einfach zu beantworten bzw. deren Antwort wenig zufriedenstellend ist. Man weiß es aktuell schlicht nicht. "Es gibt im Moment kein Schutzkorrelat", sagte auch Virologin Monika Redlberger-Fritz im ORF Report am Dienstag. "Das bedeutet, wir wissen nicht, wie hoch das Niveau der Antikörper sein muss, um wirklich davon auszugehen, dass ich einen sicheren Schutz vor einer Infektion habe." Aus diesem Grund ist die Interpretation eines Antikörpertests nicht einfach und das Testergebnis sollte mit einem Arzt besprochen werden.

4 Sollte ich als Genesener vor der Impfung einen Antikörpertest machen?
ANTWORT: Das ist nicht notwendig. Wie oben beschrieben, sagt die reine Zahl der Antikörper wenig über den realen Immunschutz aus. Eine Gefahr stellt eine Impfung auch bei einem hohen Antikörpertiter nicht dar. Als "genesen" gilt man nach einer Infektion sechs Monate lang. Mindestens so lange sollte man auch mit der ersten Impfung zuwarten, empfiehlt Kollaritsch. 

5 Wer sollte einen Antikörpertest machen?
ANTWORT: Sinn ergibt eine Antikörperbestimmung nur in ausgewählten  Fällen: Zum Beispiel, wenn ich erkrankt war, alle Symptome hatte, die auf das Coronavirus hindeuten, aber keine PCR-Bestimmung auf das Virus machen konnte. Somit kann der Antikörpertest belegen, oder eben nicht belegen, ob ich die Krankheit schon durchgemacht habe. "Bei manchen Autoimmunerkrankungen oder bei Menschen mit einer Organtransplantation kann es sinnvoll sein, den Antikörpertiter zu bestimmen." Für alle anderen ist die Aussage einer Antikörperbestimmung enden wollend. 

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