Auch der 12. Mai ist ein Aktionstag. Im ganzen Land werden Wahrzeichen und Gebäude am Donnerstag blau beleuchtet sein, um auf die Erkrankung ME/CFS aufmerksam zu machen. Hinter diesem Kürzel versteckt sich die Krankheit Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung des Nervensystems. Bekannt ist ME/CFS ebenso wenig, wie diese Krankheit erforscht ist. Weltweit sind bis zu 17 Millionen betroffen, in Österreich gehen die Schätzungen weit auseinander. Zwischen 25.000 und 80.000 Menschen sollen betroffen sein. Die Symptome, die diese Erkrankung auslöst, sind vielfältig und auch in vielen Fällen sehr einschneidend. 75 Prozent der Betroffenen sind nicht mehr arbeitsfähig, 25 Prozent sind an Haus oder Bett gebunden; Schwerbetroffene sind pflegebedürftig
Das chronische Erschöpfungssyndrom gilt als Multsystemerkrankung, betroffen sind vor allem das Nerven- und auch das Immunsystem. Patientinnen klagen über eine massive geistige und körperliche Erschöpfung und Müdigkeit, die sich nicht durch eine bekannte körperliche Ursache oder spezifische psychische Störung erklären lassen. Daneben weisen die Betroffenen noch verschiedenste weitere Beschwerden auf. Auch bessert sich die Symptomatik nicht alleine durch Schonung. Die Vielschichtigkeit der Erkrankung wird zudem in den internationalen CFS-Kriterien abgebildet.
ME/CFS und Long Covid
Da es kaum Versorgungsstellen in Österreich gibt, und auch Wissen und Erfahrung mit dieser Krankheit enden wollend ist, verschärft auch Long Covid die Situation der Betroffenen. Eine Untersuchung der Charité Berlin sowie viele Erfahrungsberichte von Covid-19 Erkrankten, die auch nach offizieller Genesung mit extremer Erschöpfung und massiv
eingeschränkter Leistungsfähigkeit kämpfen, zeigen: Aus Covid-PatientInnen können ME/CFS-Betroffene werden.
Die Ursachen für CF-Syndrom sind nicht abschließend geklärt. Es scheint aber eine Kombination von genetischen und Umweltfaktoren relevant zu sein. In der Regel beginnt die Erkrankung nach viralen oder bakteriellen Infektionen, auch nach SARS-Cov-2-Infektionen als eine von vielen Long-Covid-Erscheinungen.