Rund zehn Prozent der Corona-Infizierten leiden auch Monate nach Beginn der Erkrankung noch an teils schweren Folgen von Covid-19. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) plant nun Anlaufstellen für diese Long-Covid-Patienten. Dafür werde zunächst ein Konzept entwickelt, Vorbild sei das britische Gesundheitssystem, sagte ÖGK-Chefarzt Andreas Krauter am Montag im Ö1-Morgenjournal. In England sollen bereits bis Ende April flächendeckend 83 Long-Covid-Zentren entstehen.

"Es ist sicherlich ganz notwendig, dass so eine Behörde geschaffen oder so ein Ort geschaffen wird, wo die Patientinnen und Patienten sich erkundigen können, informieren können. Wir haben das auch vor auf der Bundesländerebene", sagte Krauter. "Wir haben ein riesiges Thema mit Post-Covid", betonte er. "Es gibt Akut-Covid, das ist vier Wochen, dann das Ongoing-Covid-Syndrom bis zwölf Wochen und dann das Long-Covid mit über zwölf Wochen Krankheit. Und das fasst sich zusammen dann als Post-Covid-Zustand."

Vielfältiges Krankheitsbild

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Das Krankheitsbild sei sehr vielfältig, sprach Krauter von neurologischen und psychiatrischen Syndromen sowie Problemen an der Lunge oder am Herzen. Ein Drittel der Patienten, die auf Intensivstationen gewesen sind, sei nach einem Jahr nach wie vor nicht fähig sich selbst zu versorgen oder wieder in ihrem Beruf zu arbeiten. "Auf der anderen Seite ist es ein Krankheitsbild, wo wir lernen müssen", sagte der ÖGK-Experte. Es gebe generell noch ein Informationsdefizit und mangelnde Daten zur Anzahl der Long-Covid-Patienten und ihren jeweiligen Folgeerscheinungen.

Erst seit Anfang März können Patientinnen und Patienten in Österreich mit der Diagnose Long Covid auch wirklich krankgeschrieben werden.  

Kritik kommt von Patienten, die von Chefärzten gesund geschrieben wurden, obwohl sie das nicht sind, berichtete Maarte Preller, die eine Selbsthilfegruppe für Betroffene gegründet hat - wir haben hier darüber berichtet. "Es gibt einzelne Fälle, wo es Diskussionen darüber gibt, aber in der breiten Masse sind die Fälle noch gar nicht bei den Chefärzten angekommen", sagte Krauter dazu. "Daher werden wir jetzt unsere Stellen in den Bundesländern entsprechend auch unterweisen, dass das gut wahrgenommen wird und ich habe auch schon mit dem Ministerium dazu Kontakt aufgenommen, damit wir eine entsprechende Rahmenbedingung schaffen, dass diese Patienten auch über den langen Verlauf dieser Nacherkrankung gut betreut werden können."

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