Vierzig Prozent der heimischen Raucher wollen mit dem Qualmen aufhören oder es reduzieren. Dabei helfen könnten Nikotinprodukte, die im Vergleich zur Zigarette weniger gesundheitsschädlich sind, aber: sie sind zu wenig bekannt, meinte Ernest Groman, Leiter des Nikotin-Instituts am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Anstelle der aktuellen Verbotspolitik solle in Zukunft gezielt über Zigaretten-Ersatzprodukte informiert werden, um Anreize für einen Umstieg zu setzen.

E-Zigaretten, Tabakerhitzer und tabakfreie Nikotinbeutel seien zwar ebenfalls nicht gesund, "aber im Vergleich zur Zigarette gesundheitlich das geringere Übel", sagte Groman. Die Alternativen müssten leicht zugänglich, ähnlich in der Wirkung und nicht teurer als Zigaretten sein. Der Konsument müsse diese möglichen Ersatzprodukte aber kennen und verwenden wollen: "Du weißt, Rauchen kann gefährlich sein und wir haben Alternativen, die um 90 Prozent weniger schädlich sind als Zigaretten", schilderte Groman ein mögliches Beratungsgespräch.

Als Vorbild beim Umgang mit Zigaretten-Ersatzprodukten nannte Groman Schweden, das Land mit der niedrigsten Raucherzahl in Europa. Die Lungenkrebsrate unter den männlichen Nikotinkonsumenten sei dort nur halb so hoch wie in Österreich. Zurückzuführen sei das auf den vermehrten Konsum des Zigaretten-Ersatzprodukt Snus, einer Art Kautabak. "Die Substanz Nikotin ist nicht das Hauptproblem für Tabak-assoziierte Krankheiten, sondern die toxischen Stoffe bei der Verbrennung".

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Neben dem Angebot von geeigneten Zigaretten-Ersatzprodukten seien einzig Preiserhöhungen ein geeignetes Mittel, um den Zigarettenkonsum in der Bevölkerung zu reduzieren, sagte Groman: eine Preiserhöhung von einem Prozent habe einen Konsumrückgang von 0,5 Prozent zur Folge.

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