Drei Punkte wolle er zu den Themen Impfstoffe und Mutationen anbringen, sagte Virologe Florian Krammer bei einem Pressetermin am Donnerstag. Der in New York forschende Steirer (Icahn School of Medicine/Mount Sinai) war positiv gestimmt, Grund dafür seien vor allem die positiven Erkenntnisse diverser Studien zu Impfstoffen, die in den vergangenen Tagen öffentlich wurden. 

1. Vielversprechende Daten

"Die Daten aus Israel und Schottland, die vor allem die Impfstoffe vom Biontech/Pfizer und AstraZeneca betreffen, zeigen, dass beide in der Bevölkerung, also im realen Leben sehr gut wirken", so Krammer. Die Impfstoffe würden in der Population ähnlich gut wirken, wie in den Phase-III-Studien. "Diese Daten sind meist etwas besser als im realen Leben. Die Effektivität ist bei diesen Impfstoffen aber fast gleich, wie die neuen Daten zeigen. Eine sehr positive Nachricht."

2. Mutationen

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Vor allem an den Zahlen aus der Studie in Schottland sei zu sehen, dass der AstraZeneca-Impfstoff auch bei älteren Personen gut wirke, auch bei der Virus-Variante B.1.1.7. "Das ist die Variante, die in Österreich am weitesten verbreitet ist", sagt Krammer. Hingegen sei die Variante B1.351, als jene Mutation, die zuerst in Südafrika nachgewiesen wurde, noch kaum verbreitet. "Deswegen ergibt es überhaupt keinen Sinn, sich nicht mit diesem Impfstoff impfen zu lassen, wenn man die Möglichkeit hat."

Gerade was die Wirksamkeit gegen die südafrikanische Variante betreffe, bräuche man noch mehr Daten. Von Pfizer und Moderna gebe es diese noch nicht bzw. nicht in ausreichendem Maße. Aus diesem Grund schlägt Krammer vor, in Tirol eine gesonderte Studie im Sinne des "Draufimpfens" durchzuführen: Zuerst mit AstraZeneca zu impfen und danach mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin. 

3. Covid-Genesene 

Außerdem spricht sich Krammer für das Weglassen der zweiten Corona-Impfdosis aus, wenn jemand bereits eine Infektion durchgemacht hat. Es gebe sechs Studien, die zeigen, dass infiziert gewesene Personen eine stärkere Immunantwort nach nur einer Dosis aufweisen als zwei Mal geimpfte, die zuvor keine Infektion hatten. "Wir reden da von Millionen Impfstoffdosen", die weltweit eingespart werden könnten, sagte Krammer.

Der Rückkehr zur Normalität

Krammer ist überzeugt, dass wir "in absehbarer Zeit zum ganz normalen Leben zurückkehren werden." Wenn ausreichend schnell geimpft werde, "wird sich das alles relativ schnell normalisieren." Der Forscher nannte das Influenza-Virus als Beispiel, gegen dass es auch jedes Jahr adaptierte Impfstoffe gibt.

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