Zum Friseur geht es nur mit Corona-Test, allein diese Tatsache ließ die Anzahl der durchgeführten Tests in dieser Woche in die Höhe schnellen. Von vergangenem Samstag bis Donnerstag waren es laut Gesundheitsministerium exakt 1.096.621. Zahlreiche und regelmäßige Test sind eine erklärte Maßnahme, die Pandemie einzudämmen und das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. Umso mehr, als sich die mutierten Varianten des Coronavirus vermehrt in Österreich ausbreiten.
Stellt sich also die Frage: Können die Antigen-Schnelltests, die etwa in der Vielzahl der Teststraßen zum Einsatz kommen, auch Personen erkennen, die sich mit den Mutationen infiziert haben?
Worauf Antigen-Schnelltests reagieren
Die schnelle Antwort lautet: Ja. Die längere Erklärung kommt von Klaus Vander, dem Leiter des Grazer Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie am LKH Graz. „Die Antigentests reagieren auf relativ stabile Domänen und eher weniger auf mobile Domänen.“ Die Mutationen würden aber eher auf den mobilen Domänen, also Teilstücken des Virus passieren. „Demnach ist davon auszugehen, dass die Antigen-Schnelltest Infektionen auch weiterhin erkennen“, so Vander.
Britische oder südafrikanische Variante?
Was die Schnelltests aber auch in Zukunft nicht können werden, ist einen Hinweis zu geben, ob eine Person mit einer mutierten Variante des Coronavirus infiziert ist oder mit dem ursprünglichen Virus. „Eine Unterscheidung ist hier nicht möglich“, sagt Vander.
Zur immer wieder diskutierten Zuverlässigkeit, vor allem der sogenannten "Nasenbohrertests", die etwa in Schulen eingesetzt werden, meint Vander: "Man muss hier Abstriche machen: Ja, die "Nasenbohrertests" sind in Sachen Qualititätsniveau unter den Antigen-Schnelltests mit den tiefen Rachen- oder Nasenabstrich anzusiedeln. Aber dafür kann man sie viel niederschwelliger einsetzen."