Auch der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat die Studiendaten zu seinem Covid-19-Impfstoff veröffentlicht: Einer weltweiten Studie mit rund 44.000 Teilnehmern zufolge hat er eine Wirksamkeit von 66 Prozent.

In einer Studie in den USA habe das Vakzin aber eine höhere Wirksamkeit von 72 Prozent gezeigt, teilte das Unternehmen mit. Die unterschiedlichen Studienergebnisse hängen offenbar auch mit den ansteckenderen Virusvarianten zusammen. In Südafrika, wo eine solche festgestellt wurde, zeigte der Impfstoff nur eine Wirksamkeit von 57 Prozent. In Lateinamerika lag diese bei 66 Prozent. Der Vektorviren-Impfstoff soll den Vorteil bieten, dass von ihm nur eine Dosis verabreicht werden muss und nicht wie üblich zwei.

Auch das US-Pharmaunternehmen Novavax hat eine hohe Wirksamkeitsrate seines Corona-Impfstoffkandidaten bekannt gegeben. Das Präparat habe in der dritten und finalen Studienphase bei Probanden in Großbritannien eine Wirksamkeit von 89,3 Prozent gezeigt, teilte die Firma am Donnerstag mit. Das Vakzin - ein Totimpfstoffmit gentechnisch hergestelltem Virusantigen - könne bei der Bewältigung der Pandemie eine "wichtige Rolle" spielen, erklärte Novavax-Chef Stanley Erck.

Das Novavax-Mittel zeigte nach Angaben des Unternehmens auch eine geschätzte Wirksamkeit von 85,6 Prozent gegen die Coronavirus-Mutante mit der Bezeichnung B.1.1.7., die zuerst in Großbritannien identifiziert worden war und die besonders ansteckend ist. An den Tests in Großbritannien hatten 15.000 Menschen im Alter von 18 bis 84 Jahren teilgenommen.

Deutlich niedriger ist die Wirksamkeit des Novavax-Impfstoffkandidaten hingegen offenbar bei einer zuerst in Südafrika festgestellten Virus-Mutante, die als besonders ansteckend gilt. Eine kleinere Studie in Südafrika mit rund 4400 Probanden zeigte eine Effektivität des Mittels von nur 49,4 Prozent. Diese Tests hatten zwischen September und Mitte Januar stattgefunden - fielen also in eine Phase, in der sich die Mutante mit dem Namen B.1.351 stark in dem Land auszubreiten begann.

Der britische Premierminister Boris Johnson zeigte sich erfreut über die Ergebnisse der Novavax-Tests. Die britischen Aufsichtsbehörden würden das Mittel nun prüfen. Bei einer Zulassung werde die britische Regierung 60 Millionen Impfdosen bestellen. Auch die EU fasst ihre Belieferung durch Novavax ins Auge.

Die Mittel von Astrazeneca wie auch jenes von Novavax haben den Vorteil, dass sie nicht bei so niedrigen Temperaturen gelagert werden müssen wie die anderen bisherigen Impfstoffe.

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