Vor dem Weihnachtsfest noch schnell zum Corona-Schnelltest: Diesen Weg gehen dieser Tage viele. Aus diesem Anlass erneuert die Fachgesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde ihren Hinweis darauf, wie der Nasen-Abstrich richtig ausgeführt wird.
Prinzipiell befürwortet die HNO-Gesellschaft diese Antigen-Schnelltests, und zwar aus folgenden Gründen:
- Antigen-Tests haben eine hohe Sensitivität: Ist der Abstrich korrekt aus dem Nasenrachen entnommen, dann deckt sich das Ergebnis in 80 bis 95 Prozent mit dem Ergebnis eines hochsensitiven PCR-Tests. Auch symptomlose Personen, die zum Zeitpunkt des Tests ansteckend sind, können mit großer Sicherheit identifiziert werden.
- Bei korrekter Abstrichentnahme durch den unteren Nasengang ist dies für die untersuchte Person wenig unangenehm und nahezu komplett risikolos. Selbst das Auftreten von geringem Nasenbluten ist äußerst selten.
- Es stimmt: Die Tests stellen immer nur eine Momentaufnahme dar. Aber: Im Gegensatz zum PCR-Test sind sie kostengünstig und leicht verfügbar. Eine regelmäßige Testwiederholung ist dadurch problemlos möglich.
"Gerade vor Familientreffen zu den Weihnachtsfeiertagen sind Antigen-Tests sinnvoll, um Ansteckungen durch symptomlose Personen im Familienkreis zu verhindern", so die Stellungnahme der Fachgesellschaft.
Richtige Durchführung ist zentral
Zu den Starts der Massentests hatte die Ärztekammer eindringlich gefordert, dass Nasenabstriche durch fachmännisches Personal durchgeführt werden: "Zum Start der Massentests wurde dokumentiert, dass es bei den Abstrichen durch Laien zu falsch durchgeführten Abstrichnahmen gekommen ist. Eine fachkundige Vorgehensweise ist von besonderer Wichtigkeit - nicht nur, um ein korrektes Testergebnis zu erhalten, sondern auch, um Verletzungsrisiken zu vermeiden", betonte Präsident Thomas Szekeres.
Die Fachärzte Verena Niederberger-Leppin und Wolfgang Luxenberger haben einen Leitfaden zur korrekten Technik erstellt und Risiken der Abstrichentnahme aus dem Nasenrachen aufgezeigt. In zahlreichen Medienberichten und sogar in Gebrauchsanleitungen diverser Antigen-Schnelltests werde eine falsche oder nicht ideale Abnahmetechnik dargestellt.
"Entscheidend ist, dass der Nasenrachen über die Nase am besten entlang des Nasenbodens vom Nasenloch in etwa in Richtung Höhe des äußeren Gehörganges erreicht werden kann. Durch eine Orientierung am Nasenboden wird vermieden, dass der Abstrichtupfer nach oben in Richtung Schädelbasis geschoben wird, wo eine nicht zu unterschätzende Verletzungsgefahr besteht", sagen die Fachärzte.
Kopf nicht zurückneigen!
Für die Testperson sei es unter anderem wichtig, den Kopf bei nicht gehobenem Kinn gerade zu halten. Ein Zurückneigen des Kopfes sei kontraproduktiv und führe geradewegs in Richtung der Schädelbasis, hieß es in einer Aussendung.
"Das unterstreicht, wie wichtig ein fachgerechtes Vorgehen ist", so Szekeres. Auch unter Sanitätern gebe es unterschiedlich ausgeprägtes Know-how. "Diese und andere Kräfte dürfen nur nach entsprechender Einweisung und unter Aufsicht agieren", war der Appell. Ähnliches gelte auch für die bevorstehenden Impfungen. Es sei im Sinne der Patientensicherheit, dass auch bei den kommenden Impfungen gegen SARS-CoV-2 Experten diese durchführen.
Ein korrekter Nasenabstrich sei auch entscheidend für ein richtiges Ergebnis, denn die Sensitivität von Covid19-Antigen-Schnelltests sei von der Menge der in den Proben enthaltenen Virusproteine abhängig.