Der Lockdown war vor allem für Menschen in einer schlechten Beziehung eine Herausforderung. Sie hatten währenddessen ein dreimal so hohes Risiko für Depressionen und Angstattacken, zeigten Forscher der Donau-Uni Krems. Alleinstehenden erging es besser, am seltensten zeigten Leute in guten Beziehungen Symptome, berichten die Wissenschafter im Fachjournal "Plos One".
Ein Team um Christoph Pieh vom Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit der Donau-Universität Krems ließ in der vierten Woche des Quarantäne-Lockdowns rund 1.000 Österreicher aus allen Bundesländern online nach Beziehungsstatus und -qualität sowie psychischen Beschwerden befragen. Zu letzteren zählten Faktoren wie Lebensqualität, Wohlbefinden, Depression, Angstzustände, Stress und Schlafqualität.
Klinisch relevante Unterschiede
"In allen Belangen der psychischen Gesundheit schnitten die 543 Individuen mit guter Beziehungsqualität besser ab, als die 190 mit schlechter Beziehungsqualität oder die 272 ohne Beziehung", schrieben die Forscher in dem Fachartikel: "Leute in schlechten Beziehungen zeigten die schlechteste psychische Gesundheit, auch im Vergleich zu Alleinstehenden". Die Unterschiede seien klinisch relevant.
Eine gute Beziehung war demnach ein Schutzfaktor gegenüber dem Alleinsein, während eine schlechte Beziehungsqualität während des Lockdowns einen Risikofaktor für die geistige Gesundheit darstellte.