Lachgas könnte bei Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) helfen. Das zeigt eine im "Journal of Clinical Psychiatry" veröffentlichte Pilotstudie des österreichischen Anästhesisten Peter Nagele von der University of Chicago an US-Kriegsveteranen. "Die Studie ist zwar klein, aber sie zeigt, dass der Einsatz von Lachgas zur raschen Linderung von PTBS-Symptomen vielversprechend ist", so Nagele.
Nagele ist Vorstand der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Universität Chicago (USA) und erforscht seit Jahren die Auswirkungen von Distickstoffmonoxid, besser bekannt unter dem Namen Lachgas. So hat er etwa die antidepressive Wirkung von Lachgas nachgewiesen. Er zeigte in einer Studie, dass bei zwei Drittel der Patienten mit therapieresistenter Depression nach der Behandlung mit Lachgas eine Besserung der Symptome eintrat.
Verbesserung hielt unterschiedlich lange
Innerhalb von Stunden nach der Behandlung berichteten zwei der Patienten über eine deutliche Verbesserung ihrer PTBS-Symptome. Dieser verbesserte Zustand dauerte bei einem der Patienten eine Woche lang an, während die Symptome des anderen im Laufe einer Woche allmählich zurückkehrten. Der dritte Patient berichtete zwei Stunden nach seiner Behandlung von einer Besserung, aber die Symptome traten am nächsten Tag wieder auf.
"Wie viele andere Behandlungen scheint Distickstoffmonoxid bei einigen Patienten wirksam zu sein, bei anderen jedoch nicht", erklärte Nagele. Medikamente würden oft nur bei einem Teil der Patienten wirken, während andere nicht darauf ansprechen. Aus diesem Grund wollen die Wissenschafter nun versuchen, die Ergebnisse in einer größer angelegten kontrollierten Studie zu reproduzieren und herauszufinden, wer von einer Lachgas-Behandlung profitieren kann und wer nicht.
Sollte sich der Lachgas-Effekte bestätigen, könnte Distickstoffmonoxid für eine schnelle Reduktion von PTBS-Symptomen eingesetzt werden, während längerfristige Behandlungen wie Psychotherapie oder Medikamentengaben über einen längeren Zeitraum wirksam sein können.