Vollständiges Eincremen ist die Voraussetzung für ausreichenden Schutz. Eine Studie des „Beiersdorf Testcenters“ in Hamburg zeigt, dass dabei meist der Rücken vernachlässigt wird. Bei den Studienteilnehmern war eine Fläche von durchschnittlich 17 Prozent der Körperrückseite sowie vier Prozent der Körpervorderseite unzureichend eingecremt.
Die richtige Menge ist entscheidend
Eine weitere Studie des „Beiersdorf Testcenters“ zeigte außerdem, dass bei Kindern rund sieben Prozent der Körperoberfläche komplett ungeschützt blieb, nachdem sie von ihren Eltern eingecremt worden waren. Besonders vernachlässigt wurden dabei meist Hals, Gesicht sowie Füße und Körperstellen nahe der Kleidung. Damit das Eincremen übersichtlicher wird, sollte man den Körper dabei in folgende Regionen unterteilen: Gesicht, Hals, Schultern, Rücken, Bauch, Arme, Beine und Füße. Für Erwachsene empfiehlt sich, für jede Körperregion einen dicken Strang Creme in der Länge von der Mittelfingerspitze bis zur Handwurzel zu verwenden. Bei einem Spray sollte man pro Bereich auf 15 Sprühstöße kommen. Bei Kindern unter sechs Jahren genügt ein dicker Strang in der Länge des Mittelfingers pro Körperregion oder fünf Sprühstöße. Bei älteren Kindern wird die doppelte Menge empfohlen.
Dass man für hochwertigen Sonnenschutz nicht immer tief in die Tasche greifen muss, zeigte eine kürzlich durchgeführte Untersuchung für das Magazin „Konsument“. Unter den Sonnencremes für Kinder schnittenvier Eigenmarken von Drogerien am besten ab. Kindersonnencremes bieten den Vorteil, dass sie oft weniger Duftstoffe beinhalten und somit für die Haut verträglicher sind.
Dennoch gilt: Egal wie gut man sich eincremt – Sonnenbäder sollten in Maßen genossen werden. Außerdem gilt es, auf regelmäßiges Nachcremen zu achten, auch bei wasserfester Sonnencreme. Denn beim Baden und Abtrocknen geht Schutz verloren.
Abduschen und Abtrocknen können schützen
Obwohl Abtrocknen den Sonnenschutz mindern kann, sollte man keinesfalls darauf verzichten, meint Andrea Grisold von der Medizinischen Universität Graz. „Abduschen vor und nach dem Schwimmen sowie gründliches Abtrocknen gehören zur Grundhygiene beim Baden“, sagt Grisold. Denn beim Schwimmen lauern Infektionsrisiken, sehr häufig seien Ohrenentzündungen. „Durch den Aufenthalt im Wasser wird der natürliche Fettschutz im Ohr aufgelöst und Keime können leichter eindringen. Das kann zu schmerzhaften Entzündungen führen“, sagt Grisold. Sie rät daher, nach dem Baden darauf zu achten, auch die Ohren gründlich zu trocknen.
Um Fußpilz vorzubeugen, sollten auch die Zehenzwischenräume beim Abtrocknen nicht vergessen werden. Das regelmäßige Desinfizieren der Füße sieht die Expertin kritisch: Meist werde dies nicht gründlich durchgeführt und das Ergebnis sei nur wieder viel Feuchtigkeit zwischen den Zehen.
Wer empfindliche Augen hat, sollte beim Schwimmen unbedingt eine Schwimmbrille tragen. Denn Sonne, Wind und Chlor greifen die Bindehaut an. Frauen haben außerdem nach Badeausflügen häufig mit Harnwegsinfektionen zu kämpfen. Um solchen vorzubeugen, ist vor allem das Wechseln der Kleidung nach dem Schwimmen wichtig. Und auch hier gilt: gründlich abduschen und abtrocknen.
Auch im Wasser gelten Abstandsregeln
Eine erhöhte Gefahr der Ansteckung mit dem Coronavirus beim Baden sieht Grisold nicht: „Im Freien wird das Virus aufgrund der Luftbewegungen sehr selten übertragen.“ Außerdem gebe es bisher keine Berichte, dass das Virus über das Wasser übertragen werden kann. Wichtig sei dennoch, auch im Wasser die üblichen Abstandsregeln einzuhalten.