„Jährlich behandeln wir an der Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz im Durchschnitt drei Kinder mit Rasenmäher-Verletzungen. Dennoch: Jeder dieser – oft schweren – Unfälle ist einer zu viel. Außerdem müssen wir aufgrund des Booms der Roboter mit den scharfen Klingen in der nächsten Zeit mit einer Zunahme der Unfallzahlen rechnen“, so Holger Till, Präsident des Vereins "Große schützen Kleine" und Klinikvorstand. (Testergebnisse Stiftung Warentest)

Der Kindersicherheitsverein hat alle Unfallhergänge mit Rasenmähgeräten, nach denen Kinder in den letzten 15 Jahren an der Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz behandelt wurden, analysiert. Meist verursachten klassische Rasenmäher die Verletzung (55 Prozent) gefolgt von Rasentraktoren (31 Prozent) und den modernen Rasenmährobotern (14 Prozent), die sich allerdings erst in den letzten paar Jahren durchgesetzt haben.

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Amputationen und Knochenbrüche

In 50 Prozent der Fälle verletzen sich die Kinder an den Füßen, in 30 Prozent an den Händen. „Die Hälfte der Kinder trägt eine schwere Verletzung davon – angefangen von (Teil-)Amputationen von Gliedmaßen, über Knochenbrüche bis hin zu schweren Bauchverletzungen“, so Till.

Der Anteil der schweren Verletzungen war bisher bei den Rasentraktoren mit 56 Prozent am höchsten, gefolgt vom normalen Rasenmäher (50 Prozent) und dem Rasenmähroboter (25 Prozent).

Durchschnittsalter liegt bei acht Jahren

Peter Spitzer vom Forschungszentrum für Kinderunfälle des Vereins "Große schützen Kleine": „Das Durchschnittsalter der verletzten Kinder liegt bei 8 Jahren. Auf Buben dürften die Mähgeräte eine wesentlich höhere Faszination ausüben als auf Mädchen, denn 9 von 10 verletzten Kindern sind männlich“.

Beim Mähen nicht im Garten aufhalten

Typische Unfallmuster sind Hineingreifen ins laufende Messer oder Schneiden beim Angreifen des Messers, zum Beispiel beim Reinigen. Oftmals gerät auch der Fuß unter das Messer, wenn Kinder hineinrutschen oder der Rasenmäher auf einem Hang zum Kind retour rollt. Aber nicht nur direkt neben Rasenmähgeräten ist es für Kinder gefährlich. „Am besten sollten sie sich während des Mähens gar nicht im Garten aufhalten. Denn durch den Rasenmäher aufgewirbelte Steine oder Splitter können Kinder mit bis zu 200 km/h treffen und so schwere Verletzungen verursachen“, warnt Till.

Roboter: Kinder denken an Spielzeug

Rasenroboter üben speziell auf Kleinkinder eine besondere Faszination aus – Stichwort „Spielzeugroboter“. Besonders tückisch dabei: Wie die Untersuchung von Stiftung Warentest zeigt, werden Kinderhände/-finger vom Sensor nicht immer wahrgenommen.

Bei Rasenmähtraktoren passieren die Unfälle meist durch Herunterstürzen vom Gerät oder Umstürzen mit dem Gerät bei Hanglage. „Ein Rasentraktor wiegt etwa 150-200 kg. Wenn das Gerät kippt und auf ein Kind stürzt, kann das im schlimmsten Fall tödlich enden“, so Spitzer.

Die wichtigsten Sicherheitstipps:

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  1. Kinder sollten sich während des Mähens nicht im Garten aufhalten.
  2. Mähroboter so programmieren, dass sie mähen, wenn die Kinder im Kindergarten/in der Schule oder im Haus sind.
  3. Auch die Reinigung von Rasenmähern sollte nur von Erwachsenen durchgeführt werden.
  4. Geräte für Kinder unerreichbar in einem verschlossenen Gerätehaus oder im Keller aufbewahren.
  5. Kinder nicht am Rasentraktor mitfahren lassen – schon gar nicht bei Hanglagen!