Man kann es gar nicht oft genug sagen: Händewaschen und desinfizieren gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, die eine weitere Ausbreitung des Coronavirus verhindern. Dass für den Privatbereich gemäß offiziellen Empfehlungen Seife genügt, wollen viele allerdings nicht glauben. Apothekern zufolge häufen aufgrund des reichlichen Einsatzes von Desinfektionsmittels schon seit Tagen Hautekzeme an den Händen.
Wir haben die Dermatologin Daisy Kopera von der medizinischen Universität Graz gefragt, was unsere Haut derzeit besonders braucht. Sie sagt: „Aus dermatologischer Sicht werden beim Händewaschen mit Seife - und noch mehr bei der Verwendung von intensiveren Desinfektionsmitteln - aus der Haut Fette herausgelöst und die natürliche Hautschutzbarriere leidet Schaden. Alkoholhaltige Mittel laugen die Haut dabei besonders aus. Derart geschädigte Haut wird trocken, rissig und dadurch anfällig, eine Ekzemreaktion zu entwickeln – auch Pilzinfektionen sind möglich.“ Dem entgegenwirken könne man durch die „Nachlieferung“ von Fetten mit der Anwendung von rückfettenden Handpflegecremes. Hier geht es zum Handcreme-Test
Was Hautproblemen am besten vorbeugt? „Handcremes, das sind meistens Wasser in Öl-Emulsionen, die geben der Haut Fett zurück“, lautet Koperas Antwort. Sind Speiseöle eine Alternative dazu? „Nein“, sagt die Medizinerin, „weil Öl allein keine Feuchtigkeit bindet und es bleibt auf der Haut stehen, es zieht nicht ein“. Als Handcreme eignet sich übrigens nicht nur ein Mittel, das die Verpackung als Handcreme ausweist. „Im Grunde ist jede Creme besser als nichts, die Handcreme ist nur verhältnismäßig fetter.“ Kopera empfiehlt, bei der regelmäßigen Handwäsche auch nicht auf die Nägel zu vergessen: „Unter den Nagelrändern können sich neben Schmutz auch Bakterien und Viren ansiedeln! Deshalb die Nägel möglichst kurz halten und beim Händewaschen gelegentlich ein Handbürsterl verwenden, damit das alles gesäubert wird.“