Es wird derzeit zu viel Panik erzeugt und dabei vergessen, dass jene, die ein stärkeres Immunsystem haben, bessere Chancen haben, bei einer Infektion sich schneller wieder zu erholen“, kritisiert Chronobiologe Maximilian Moser von der Med Uni Graz. Er empfiehlt durch die Stärkung des Immunsystems sich aktiv auf eine Grippeerkrankung oder auch auf eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus vorzubereiten. „Infektionen wie Influenza oder Coronavirus ist man nicht machtlos ausgeliefert. Man kann aktiv das Immunsystem stärken und dafür sorgen, dass die Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Ansteckung verbessert wird. Dadurch wird nicht nur die Gefahr einer Ansteckung verringert, sondern auch der Verlauf der Erkrankung wesentlich gemildert“, betont Moser.
Wie aber wird das Immunsystem gestärkt? „Meiden sollte man stressreichen Sport wie zum Beispiel Marathonläufe, die die Abwehr tagelang schwächen. Vermieden werden sollte auch üppiges Essen, es belastet die Verdauung und zieht das Immunsystem in den Darm ab“, rät Moser.
Stärkung des Immunsystems
Entscheidend für die Stärkung des Immunsystems ist aber vor allem auch die Ernährung. Zu oft werde vergessen, betont Moser, welche entscheidende Rolle die Ernährung und der gesamte Lebensstil bei Lebenserwartung und Gesundheit spiele. „Je mehr Bakterien unterschiedlicher Art in unserem Darm sind, desto widerstandsfähiger zeigen sie sich gegenüber schädlichen Eindringlingen und schützen uns auf diese Weise besser vor Erkrankung“, betont Moser.
Was auf dem Speiseplan nie fehlen sollte, listet Moser im neuen Magazin der Kleinen Zeitung „Natürlich gesund“ auf. Dazu gehören kalt gepresstes Olivenöl und Omega-3-Fettsäuren in Salaten und kalt als entzündungshemmende und herzschonende Nahrungskomponenten wie auch Keimlinge und frisches Gemüse als ballaststoffreiche Ernährung zur Förderung des Mikrobioms. Zu Omega-3-Fettsäuren gehören unter anderem Leinöl, Walnussöl, Hanföl oder Kürbiskernöl. Sie sollten zur Stärkung der Zellmembranen nur kalt gegessen werden. Entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren wie Rapsöl oder billige Nahrungsfette können zu Überreaktionen des Immunsystems führen, warnt der Physiologe.
Zu den absoluten Stars der gesunden Ernährung zählen neben Tomaten, Karotten, Wildgemüse wie Löwenzahn und junger Brennnessel auch Kurkuma, Ingwer, Zimt. Sie wirken entzündungshemmend und bewirken eine antioxidative Entgiftung des Körpers. Vor allem junge Brennnessel enthält bis zu 20-mal mehr wichtige Mineralstoffe und Vitamine als „gezähmtes“ Gemüse. Neben exotischen Gewürzen lohnt es sich, die Palette der mediterranen Gewürze zu nützen, die größtenteils in unseren Gärten heimisch geworden sind. „Dazu zählen der anregende Rosmarin, die Bakterienregulierer und Virenhemmer Majoran und Thymian, der heilende und schweißmindernde Salbei.“