10.000 Schritte pro Tag ist seit Jahren der Heilige Gral für Gesundheitsbewusste: Smartphones oder Schrittzähler machen es möglich, dass die eigenen Schritte exakt dokumentiert werden. Eine kürzlich veröffentliche Studie belegte außerdem, dass schon 7500 Schritte pro Tag ausreichend sind, um die Gesundheit zu fördern.
Nun hat sich eine aktuelle Studie angeschaut, wie sich die tägliche Schrittzahl auf das Körpergewicht auswirkt: Hilft das tägliche Sammeln von Schritten dabei, der Gewichtszunahme vorzubeugen? Die Antwort der Studienautoren ist: nein.
Die Studienteilnehmer waren Studienanfänger in den USA, die über die ersten sechs Monate ihres Studiums beobachtet wurden. Es ist bekannt, dass Studenten im ersten Studienjahr an Gewicht zunehmen - im Schnitt zwischen 1 bis 4 Kilogramm.
Kein Unterschied auf der Waage
Die Studienteilnehmer gingen 10.000, 12.500 oder 15.000 Schritte pro Tag an sechs Tagen pro Woche. Am Ende machte es keinen Unterschied, wie viele Schritte die Studenten schafften - sie nahmen an Gewicht zu. Im Schnitt waren es 1,5 Kilo, die sie nach sechs Monaten schwerer wogen.
"Sport alleine ist nicht immer der effektivste Weg, um Gewicht zu verlieren", sagt Studienautor Bruce Bailey, Professor für Sportwissenschaft an der Brigham Young University. "Wenn jemand seine Schritte misst, mag das dazu führen, dass die Person mehr Bewegung macht. Unsere Studie zeigt jedoch, dass Schritt-Empfehlungen nicht dazu führen, das Gewicht zu halten oder einer Gewichtszunahme vorzubeugen."
Auch wenn sich die tägliche gesteigerte Schrittzahl auf der Waage nicht bemerkbar machte, gab es eine Vielzahl anderer positiver Aspekte: Die Zeit, die die Probanden sitzend verbrachten, reduzierte sich dramatisch - bei der 15.000-Schritte-Gruppe sogar um 77 Minuten pro Tag. "Der größte Vorteil von Empfehlungen zur täglichen Schrittzahl ist, dass diese Menschen aus einem sitzenden Lebensstil heraus bringen", sagt Bruce Bailey.