Das herrliche Wetter nutzen und nach draußen gehen, um das Gesicht gegen Sonne zu recken und Vitamin D zu produzieren – so verbringen wohl viele die sonnigen Tage des Winters. Doch ist es überhaupt möglich, um diese Jahreszeit die Vitamin-D-Produktion mittels Sonnenlicht anzukurbeln?
„Leider nein“, sagt Karin Amrein, Endokrinologin und Expertin für das „Sonnenhormon“. „In unseren Breiten ist das zwischen Oktober und April nicht möglich.“ Der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen ist in dieser Phase nicht ausreichend – das gilt in Europa übrigens für alle Gegenden, die nördlich von Rom liegen.
Trotzdem zahlt es sich aus, das Sonnenlicht im Winter in vollen Zügen zu genießen, denn: Es ist ein Stimmungsaufheller. „Die Sonne liefert die optimale Lichttherapie“, sagt Psychiater Dietmar Bayer. Die kurzen, dunklen Tage des Winters drücken auf unsere Stimmung und unsere Antriebskraft.
Was fehlt, ist das „Glückshormon“ Serotonin: Es ist ein wahrer Energiespender, wird bei zu wenig Sonnenlicht aber weniger gebildet – in der Folge fühlen wir uns müde, sind missmutig und träge, haben Probleme aus dem Bett zu kommen. Aber nicht nur das: Serotonin ist auch die Ausgangsbasis für das Schlafhormon Melatonin – wir fühlen uns tagsüber niedergeschlagen, schlafen nachts aber schlechter. Chronobiologe Maximilian Moser bringt die Tragik des Winters auf den Punkt: „Im Sommer haben wir tagsüber eine bessere Stimmung und nachts einen besseren Schlaf.“
Wellness-Oase - gratis!
Damit die Produktion des Wohlfühlhormons Serotonin angeregt wird, muss UV-Licht auf unsere Netzhaut treffen. Dazu müssen wir keineswegs direkt in die Sonne schauen, sondern sollten stattdessen den Blick Richtung blauer Himmel wenden, wie der Psychiater empfiehlt. Am besten kombiniert man das Bad in der Sonne mit Bewegung an der frischen Luft – und schafft sich so eine Wellness-Oase für den ganzen Organismus.