Haben Todesfälle etwas damit zu tun, in welcher Jahreszeit man geboren wurde? Diese Frage wurde in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen schon häufiger untersucht - nun gibt es eine Antwort.

Eine Forschungsgruppe um Eva Schernhammer, Leiterin der Abteilung für Epidemiologie des Zentrums für Public Health der MedUni Wien, konnte nun nachweisen, dass es in der Tat eine Beziehung zwischen Geburtsmonat und Todesfällen durch Herzkrankheiten zu geben scheint. Demnach haben Frauen, die im Dezember zur Welt gekommen sind, im Vergleich zu Frauen mit Geburtsdatum zwischen März bis Juli ein geringeres Risiko, aufgrund einer kardiovaskulären Erkrankung zu versterben. Die Studie wurde im Top-Journal British Medical Journal publiziert.

Vitamin-D-Mangel?

Dieses Video könnte Sie auch interessieren

Wie kann das sein? Zu den biologischen Hypothesen über den Zusammenhang zwischen Herz-Erkrankungen mit tödlichem Ausgang und der Jahreszeit der Geburt gehört etwa die Möglichkeit eines Vitamin D-Mangels bei der Geburt, der je nach Geburtsmonat mehr oder weniger ausgeprägt sein könnte.

Eine weitere besagt: Menschen, die sozioökonomische besser gestellt sind, haben ein geringeres Risiko für Herzkreislauferkrankungen. Unter  Umständen kommt es innerhalb wohlhabender Familien zu einer Vorselektion des Geburtstermins in Richtung Winter, mutmaßen die Forscher.

Erklärungen fehlen noch

Allerdings lag bei Frauen, die im Frühling und Sommer geboren wurden, eine höhere durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen indizierte Sterblichkeit vor als bei jenen Frauen, die im Herbst und Winter geboren wurden. Die niedrigste Sterblichkeitssrate fand sich bei im Dezember geborenen Frauen, die höchste bei im April geborenen. Schernhammer: “Der Zusammenhang zwischen Geburtsmonat und einem höheren Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu versterben, wurde bereits früher dokumentiert. Aber mit unserer Studie, die zugleich auch eine der größten Studien bisher ist, konnten wir sozioökonomische Faktoren als ursächlich für diesen Zusammenhang weitestgehend ausschließen. Die genauen, zugrundeliegenden Mechanismen müssen nun in Folgestudien weiter untersucht werden.“