Ob es nun die frischen Kekserl sind, die gerade aus dem Backrohr kommen oder der Tannenduft, den der Adventkranz verströmt, Gerüche wie diese schicken viele auf eine Reise in die Vergangenheit.

Geruchsforscher Johannes Frasnelli weiß, warum unser Geruchssinn und oftmals auf eine emotionale Zeitreise schickt: "Hier handelt es sich um den sogenannten Proust-Effekt, der der nach dem französischen Schriftsteller Marcel Proust benannt wurde. Proust beschreibt in seinem Buch „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“, wie dieser Effekt bei ihm durch den Geruch eines Madeleine, das er in Tee taucht, ausgelöst wird."

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Es ist übrigens dem gemeinsamen Kulturkreis geschuldet, dass das Repertoire an Weihnachtsdüften nicht unendlich ist, sondern sich vor allem aus Orangen-, Zimt-, Zitrus- oder Tannenduft zusammensetzt. So kommt es auch dementsprechend oft zu Überschneidungen von Geruchserinnerungen einzelner Personen. Und das wieder lässt ein wärmendes Wir-Gefühl entstehen.

Die Nase voll vom Advent

Manche Menschen können aber so gar nichts mit den weihnachtlichen Gerüchen anfangen. Das liegt daran, dass die Gerüche Dinge triggern können, die überhaupt nichts mit Essen zu tun haben. So kann der Geruch von Zimtwaffeln am Weihnachtsmarkt vielleicht nicht nur Hunger bereiten, sondern auch daran erinnern, dass die Hälfte der Geschenke noch gekauft werden muss. Vielen Menschen bereitet zum Beispiel der Geruch von Nelken Probleme. Und zwar nicht, weil sie den Geruch nicht mögen, sondern weil Gewürznelken in früheren Zeiten als Schmerzmittel im Dentalbereich verwendet wurden.